Physiotherapie
Die Physiotherapie nutzt als natürliches Heilverfahren die passiven und aktiven Bewegungen des Menschen aus. Diese werden entweder selbstständig oder unter Einsatz physikalischer Maßnahmen ausgeführt.
Physiotherapie ist eine Alternative oder Ergänzung zur medikamentösen oder operativen Therapie, die in der ambulanten, teilstationären und stationären Versorgung zur Rehabilitation oder Prävention angewendet wird. Auf ärztliche Verordnung für gesetzlich Krankenversicherte, gesetzlich Unfallversicherte (BG; Unfallkasse), Privatversicherte/Beihilfeberechtigte und Selbstzahler werden eine große Anzahl unterschiedlicher Behandlungen durchgeführt.
Therapiezentrum am ukb
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Öffnungszeiten
Montag bis Freitag 08:00 - 19:00 Uhr und nach Vereinbarung
Therapieleistungen
Krankengymnastische Behandlungstechniken dienen der Behandlung von Fehlentwicklungen, Erkrankungen, Verletzungsfolgen und Funktionsstörungen des Haltungs- und Bewegungsapparates sowie der inneren Organe und des Nervensystems.
Ein krankengymnastisches Behandlungsverfahren, das sich die Umorganisationsfähigkeit (Plastitzität) des Gehirns zunutze macht: Gesunde Gehirnareale werden stimuliert und gefördert. So bilden sich neue Vernetzungen, die durch ständiges Wiederholen gestärkt werden. Dadurch ist es dem Patienten möglich, eingeschränkte Funktionen zu kompensieren.
Therapeutische Wirkung
- Hemmung pathologischer Entwicklungen und Bahnung physiologischer Bewegungsmuster
- Verbesserung der Motorik, Sensorik, Psyche, Sprachanbahnung
- Ausnutzung der Stimulationsmöglichkeiten (Plastizität) des Gehirns
- Verbesserung der Steuerung und Koordination von Kopf bis Fuß
Indikationen
- Schädigungen des Gehirns oder Rückenmarkes (traumatisch, vaskulär, entzündlich, degenerativ)
- Ausgedehnte aktive und/oder passive Bewegungsstörungen als Folge von Polytraumen an zumindest 2 Gliedmaßen oder Rumpf und einem Gliedmaß
Das ist eine spezielle Krankengymnastik mit Zugapparat und/oder medizinischen Trainingsgeräten zur Verbesserung von Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination.
Therapeutische Wirkung
- Verbesserung der Muskelfunktion unter Einschluss des zugehörigen Gelenk- und Stützgewebes
- Verbesserung der Muskelstruktur bei strukturellen Schädigungen
- Verbesserung der Muskeldurchblutung und Sauerstoffausschöpfung
- Verbesserung der Funktion des Atems-, Herz-, Kreislauf- und Stoffwechselsystems
- Automatisierung funktioneller Bewegungsabläufe
Indikationen
Bei chronischen, posttraumatischen oder postoperativen Erkrankungen der Extremitäten oder des Rumpfes mit- Muskeldysbalancen/-insuffizienz
- krankheitsbedingter Muskelschwäche
- peripheren Lähmungen
Die Manuelle Therapie (MT) umfasst die Diagnostik und Behandlung von Funktionsstörungen an Gelenken, Muskeln, Nerven, der Wirbelsäule und ihrer daraus entstehenden Folgeerscheinungen. Durch gezielte Handgriffe wird die Verbesserung der Gleitbewegung im Gelenk bewirkt. Dadurch können Bewegungseinschränkungen gemindert und Schmerzen gelindert werden. MT beinhaltet aktive und passive Dehnung verkürzter Muskeln und geschädigter Nerven, Kräftigung der abgeschwächten Muskulatur und Gelenkmobilisationen.
Therapeutische Wirkung
- Gelenkmobilisation durch Traktion oder Gleitmobilisation
- Wirkung auf Muskulatur, Bindegewebe und neurale Strukturen
- Kräftigung abgeschwächter Muskulatur
- Wirkung auf Gelenkrezeptoren, Sehnen- und Muskelrezeptoren durch Hemmung oder Bahnung
Indikationen
- Gelenkfunktionsstörungen (Blockierung, Hypomobilität, Hypermobilität) mit und ohne Schmerzen
- Muskuläre Störungen mit abgeschwächter und/oder verkürzter Muskulatur
- Schmerzen durch Nerven bedingte Muskelschwäche bei Nervenkompressionen
Ganz unterschiedliche Symptome können bei einer Erkrankung des Kausystems, der sogenannten cranio-mandibulären-Dysfunktion (CMD), auftreten. Sehr häufig werden diese Symptome anderen Erkrankungen zugeordnet, und wenn diese einzelnen Symptome nicht passen, wird gelegentlich ein „atypisches Erscheinungsbild“ diagnostiziert.
Die meisten Symptome treten im Bereich von Kiefer und Kopf auf. Aber auch die Halsregion sowie der gesamte Körper können durch Verspannungen, Gelenkschmerzen und Störungen der Befindlichkeit auf eine Erkrankung des Kausystems hinweisen.
Symptome, die durch eine Erkrankung im Kausystem hervorgerufen werden können:
Kiefer
- Knack- oder Reibegeräusche beim Öffnen oder Schließen des Mundes
- eingeschränkte Öffnung des Mundes
- Schmerzen in der Ohr- und Kiefergelenkregion
Kopf
- Kopfschmerzen, Migräne
- Schwindel
- Ohrgeräusche (Tinnitus)
- Gesichtsschmerz
- Schmerzempfindliche Kopfhaut und Haaransätze
Hals
- Heiserkeit
- Halsschmerzen
- Kloßgefühl
- Verspannung der Nackenmuskulatur
Körper
- Verspannung der Schulter- und Rückenmuskulatur
- Gelenkschmerzen im gesamten Körper
- Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit
- Schnarchen, Atemaussetzer
Um bei der Therapie ein möglichst optimales Ergebnis zu erzielen, ist es sehr wichtig, dass die Therapeuten sich intensiv mit den verordnenden Ärzten und Zahnärzten austauschen, damit der Erfolg der Therapie auch langfristig gesichert werden kann.
Die manuelle Massagetechnik mit systematischer Anordnung und rhythmischer Folge von Drehgriffen, Schöpfgriffen, Pumpgriffen und Spezialgriffen wird im Bereich der Extremitäten sowie des Körperstamms, z.B. nach Operationen und Traumata, sowie nach Lymphknotenentfernung und Tumorbehandlungen eingesetzt.
Therapeutische Wirkung
- Abflussförderung über Lymph- und Venengefäße sowie Gewebsspalten
- Steigerung der Lymphangiomotorik
- Lockerung fibrosklerotischen Bindegewebes
- Hebung des Parasympathicotonus
Indikationen
- primäre und sekundäre Lymphödeme
- Lipödeme und Kombinationsformen
- Phlebolymphostatisches Ödem
- Ödeme
- Schwellungen:
- posttraumatisch und postoperativ
- bei rheumatischen Erkrankungen einschließlich Kollagenosen
- bei Halbseitenlähmung im Bereich der Hand
- sympatische Reflexdystrophien (Morbus Sudeck)
Zur physiotherapeutischen Massage gehören Streichungen, Knetungen, Friktionen, Klopfungen (Erschütterungen) und Vibrationen sowie deren Kombination und Variationen. Durch Dehnungs-, Zug- und Druckreize werden Haut, das Bindegewebe und die Muskulatur stimuliert.
Therapeutische Wirkung
- Lösung von Verklebungen in Gleit- und Schiebegeweben zwischen Haut, Unterhaut, Muskeln und Bindegewebe
- Abtransport schmerzerzeugender Substanzen, Anregung des Muskelstoffwechsels
- Einwirkung auf das Gefäßsystem
- Wirkung auf Druckrezeptoren mit Normalisierung der Muskelspannung
- Schmerzhemmung
Indikatoren
- Muskelverspannungen
- verminderte Muskelspannung
- Schmerzen im Bereich der Muskulatur und bei Weichteilrheumatismus
- Verklebungen und Narben im Unterhaut- und Bindegewebe
Die Elektrotherapie/-behandlung erfolgt unter Verwendung von Reizstrom mit individuell eingestellten Stromstärken und Frequenzen.
Therapeutische Wirkung
- Reizung von Nervenfasern, dadurch Dämpfung und Beeinflussung des Schmerzes
- Verbesserung der Durchblutung
- Aktive Beeinflussung der Muskelanspannung und anschließender Muskelentspannung
Die Behandlung erfolgt durch direkte Wärme (Fango) und/oder Wärmeenergie als Strahlung (z. B. Infrarot). Eine weitere Methode ist die Behandlung durch aufgerollte Frotteetücher, die mit heißem Wasser getränkt sind, mit starker Wärmeintensität und der Möglichkeit gleichzeitiger oberflächiger Reizung der Haut (Heiße Rolle).
Therapeutische Wirkung
- Arterielle Hyperämie, Stoffwechselsteigerung, dadurch auch entzündungshemmend
- Muskelentspannung
- Verbesserung der Dehnfähigkeit von Bindegewebe
- indirekter Einfluss auf die inneren Organe
- Vegetativ/psychische Entspannung bei großflächiger Wärmeanwendung
Indikationen
- Schmerzen im Bereich des Bewegungssystems, bei Akzeptanz von Wärme
- Muskelverspannungen
- Schmerzen im Bereich innerer Organe
Behandlung zur gezielten regionalen Erwärmung tiefer gelegener Gewebsschichten (insbesondere Muskulatur, Knochen, Gelenkstrukturen) mit hochfrequenten mechanischen Schwingungen (Longitudinalwellen) mit einer Frequenz
von 800-3000 kHz.Therapeutische Wirkungen
- Schmerzlinderung
- positive Beeinflussung von subakuten und chronischen mesenchymalen Entzündungen und Reizungen
- Lösung von Gewebsverklebungen, Gewebsauflockerungen
- lokale Muskelentspannung
Indikationen
- lokale Schmerzen bei subakuten und chronischen Entzündungen und Reizungen im Bereich der Gelenke
- Gewebsverklebungen
- Muskelverspannungen
Behandlung mit intensiver Kälte: entweder durch Eiskompressen (in Eiswürfel getauchte bzw. mit Eiswürfeln gefüllte oder mit Salzwasser gefrorene Frotteetücher), durch tiefgekühlte Eis-/Gelbeutel oder durch direkte Abreibung (Eismassage, Eiseinreibung).
Therapeutische Wirkung
- Dämpfung von Entzündungen
- Herabsetzung der Nervenleitgeschwindigkeit mit Hemmung der Schmerzrezeptoren
- Anregung der Aktivität mit Muskelspannungserhöhung bei kurzzeitigem Kältereiz
- Minderung der Aktivität mit Muskelspannungssenkung bei länger dauerndem Kältereiz
Indikationen
- Schwellung, Reizung und/oder Entzündung, Schmerzen
- spastische Paresen (länger dauernder Kältereiz)
- schlaffe Paresen (kurzfristiger Kältereiz)
Behandlung mit Entlastung und dosierter Zugkraft auf die Gelenke der Extremitäten und der Wirbelsäule. Die Wirkung der Traktion bestimmt der Physiotherapeut durch Kraftansatz, Zugrichtung und durch entsprechende Gelenkstellung.
Therapeutische Wirkung
- Druckminderung und Entlastung der Gelenke
- Entlastung komprimierter Nervenwurzeln
- Muskelentspannung
Indikationen
- Hypomobilität im Bereich der Wirbelsäule oder der stammnahen Gelenke
- Schmerzen auf Grund von Gelenkkompression oder komprimierter Nervenwurzeln