30 Jahre Christoph Hansa in Boberg
Im Februar 1990 wurde der Luftrettungsstandort am BG Klinikum Hamburg in Betrieb genommen. Seitdem steht der Rettungshubschrauber „Christoph Hansa“ in Boberg für den Notfall bereit.
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17.08.2020Pressekontakt
Christiane Keppeler
Wenn es schnell gehen muss, ist die Crew des Christoph Hansa in Boberg gefragt. Der Rettungshubschrauber der ADAC Luftrettung gGmbH kann mit etwa 220km/h weite Strecken sehr schnell zurücklegen und so den Notarzt zügig zum Einsatzort bringen. Zu Beginn diente Christoph noch als Intensivtransporthubschrauber und flog überwiegend Verlegungsflüge. Heute wird das Team vor allem zu Primäreinsätzen, also Notfällen, gerufen. Was viele nicht wissen: Der Hangar für den „gelben Engel“ wurde erst 2003 in Boberg errichtet. Zuvor war der Hubschrauber über Nacht am Hamburger Flughafen untergebracht. Um diese zeitraubenden Flüge zu vermeiden wurde schließlich ein eigener Hangar am Standort des Klinikums errichtet. Aufgrund des umgebenden Naturschutzgebietes entschied man sich für einen Bau mit begrüntem Dach und Außenfläche.
Ein eingespieltes Team ist entscheidend
In 2019 flog der Rettungshubschrauber 1581 Einsätze. Bei etwa einem Drittel war Pilot Michael Gomme dabei. Seine Ausbildung absolvierte er bei der Royal Navy und flog bei der Bundesmarine. Seit 2003 ist er Pilot bei der ADAC Luftrettung gGmbH, seit 2008 am Standort in Boberg. „Das ist mein Traumjob“, sagt Gomme. „Kein Tag ist wie der andere und Routine gibt es nicht. Bei allen Fällen gilt aber immer, sein Bestes zu geben und unser medizinisches Personal am Einsatzort bestmöglich zu unterstützen.“ Das Team an Bord von Christoph Hansa besteht neben einem Piloten immer aus einem Notarzt sowie einem Notfallsanitäter (HEMS TC: Helicopter Emergency Medical Services Technical Crew Member).
Das medizinische Personal kommt aus dem BG Klinikum Hamburg. Dr. Tim Lange, Oberarzt im Bereich Anästhesie, Intensiv-, Rettungs- und Schmerzmedizin, ist seit 2005 im Hubschrauber als Notarzt im Einsatz. Er weiß, dass es im Ernstfall auf gutes Teamwork ankommt: „Je besser wir aufeinander eingespielt sind, desto besser können wir uns im Einsatz gegenseitig unterstützen. Da das medizinische Personal auch im Klinikalltag zusammenarbeitet und wir unsere Kollegen der ADAC Luftrettung gGmbH schon lange kennen, funktioniert die Arbeit in unserem Team hier sehr gut.“ Damit Kommunikation und Abläufe optimal funktionieren, nimmt die Crew regelmäßig an Aeromedical Crew Resource Management (ACRM) Schulungen teil.
Neue Maschine am Standort
Der Star des Teams ist Christoph Hansa. Seit kurzem steht sogar ein neues Modell des Hubschraubers in Boberg bereit. Neben einem neuen Traffic Advisory System, das es ermöglicht, frühzeitig andere Luftfahrzeuge zu sichten, sind eine neue mechanische Reanimationshilfe sowie ein neues Navigationssystem mit an Bord.
Die Crew am Luftrettungsstandort steht täglich zwischen 08:00 Uhr und Sonnenuntergang (spätestens 21:00 Uhr) bei einem Notruf bereit. Ob ein Einsatz geflogen werden kann oder nicht, entscheidet aber auch das Wetter. „Bei starkem Unwetter, Nebel oder der Gefahr der Vereisung können wir nicht fliegen“, erklärt Pilot Michael Gomme. „Um die Bedingungen abschätzen zu können haben wir moderne technische Hilfsmittel aber auch die Erfahrung spielt eine ganz entscheidende Rolle. Man muss zur richtigen Zeit, die richtigen Entscheidungen treffen.“ Seit Bestehen des Luftrettungsstandortes Boberg kam es bei den Einsätzen des Rettungshubschraubers bislang noch nie zu einem Unfall mit Personenschaden.