Positive Erfahrungen mit Videopsychotherapie

Seit Jahresende 2020 bietet der Psychologische Dienst am BGKH Videopsychotherapie an. Besonders Patient:innen aus Regionen, in denen nur wenige Psychotherapeut:innen zur Verfügung stehen, können von dem Angebot profitieren.

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05.07.2021

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Christiane Keppeler

Leitung Unternehmens­kommunikation und Marketing
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Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung nicht nur am Arbeitsplatz weiter vorangetrieben. Auch Beratungsangebote für Patient:innen wurden angesichts geltender Kontaktbeschränkungen häufig online angeboten. Das BG Klinikum Hamburg bietet seit Ende 2020 Videopsychotherapie an und die DGUV hat als Reaktion auf die Covid-Pandemie Mitte 2020 Videopsychotherapie in ihren Leistungskatalog aufgenommen. Das Ziel des Angebots ist einerseits die schnelle Betreuung im Bedarfsfall unabhängig von geltenden Hygiene- und Kontaktbeschränkungen, andererseits aber auch die Ausweitung eines psychotherapeutischen Angebots in Regionen, in denen es nur eine niedrige Therapeut:innendichte gibt.

Vertrautes Umfeld kann zusätzliche Sicherheit geben

Die bisher gesammelten Erfahrungen mit der Videopsychotherapie am BGKH sind sehr positiv. Anette Dehn ist seit 2014 als Psychologin im BG Klinikum tätig. Während sie zunächst überwiegend mit Patient:innen aus der multimodalen Schmerztherapie arbeitete, ist sie seit einigen Jahren in der stationären Psychotraumatologie tätig. Seit 2020 bietet auch sie vermehrt Online-Sitzungen an: „Das Angebot hat sich vor allem bei der Nachbehandlung von Patienten bewährt, die zuvor stationär im Klinikum behandelt wurden. Auf diese Weise besteht bereits eine persönliche Arbeitsbeziehung, die ein wesentlicher Indikator für den Therapieerfolg ist. Dies lässt sich unserer Erfahrung nach gut in die weiterführende Online-Behandlung übertragen.“ Auch die Resonanz der Patient:innen ist positiv. „Der planerische Aufwand für eine Videopsychotherapie ist denkbar gering, da Anfahrt und Wartezeit entfallen. Aber auch das vertraute Umfeld zu Hause vor dem eigenen Rechner kann dazu führen, dass die Patienten sich sicherer fühlen und sich schneller öffnen“, erklärt Anette Dehn. „Dabei muss man aber gleichzeitig darauf achten, dass das Gespräch immer noch als Therapie wahrgenommen wird und nicht als Freizeitgespräch. Angenehm ist auch, dass man vor dem Bildschirm keine Maske tragen muss und sich so wieder ungehindert ins Gesicht schauen kann.“

Erste Hilfe im Notfall

Grundsätzlich kann eine Therapie per Video den persönlichen Kontakt zwischen Patient:in und Therapeut:in nicht ersetzen. Erfolgt die Behandlung komplett online, muss vorab daher mindestens ein persönliches Gespräch erfolgen, in dem gemeinsam evaluiert wird, ob eine Videobehandlung möglich und erfolgversprechend ist. Doch gerade im Notfall kann eine Videopsychotherapie eine enorme Hilfe darstellen, erklärt Anette Dehn: „Bei akuten Problemen können wir schnell reagieren und Hilfe anbieten, unabhängig davon, wo ein Patient sich gerade befindet. So stellen wir sicher, dass sich die betreffende Person nicht alleingelassen fühlt mit ihren Problemen.“

Angebot für BG-Patient:innen

Das Online-Angebot des Psychologischen Dienstes richtet sich an alle von Arbeitsunfällen betroffene Versicherte mit psychischen Problemen, die in der Umgebung ihres Wohnortes kein psychotherapeutisches Angebot finden oder aus körperlichen bzw. psychischen Gründen keine Psychotherapie vor Ort im BG Klinikum Hamburg wahrnehmen können.