Fazialisparese
Halbseitige Gesichtslähmungen treten häufig ohne erkennbaren Grund auf oder können die Folge von Infektionen z. B. mit Borrelien oder Zosterviren oder von operativen Eingriffen an Speicheldrüse oder Ohr sein.
Belastend sind neben dem oft auffälligen Erscheinungsbild des veränderten Gesichts auch die funktionellen Probleme.
Häufig kann etwa das Lid nicht mehr geschlossen werden. Damit besteht eine hohe Gefahr von Geschwürbildung des Auges bis hin zur Erblindung. Zum Teil ist die Nasenatmung beeinträchtigt, und Funktion und Mimik des Mundes sind so stark eingeschränkt, dass die Nahrungsaufnahme nicht mehr gelingt.
Individuelle Beratung ist entscheidend
Je nach der Ursache der Gesichtslähmung stehen unterschiedliche Therapiekonzepte zur Verfügung. Wenn die Lähmung sich nicht von selbst zurückzieht oder der Nerv tatsächlich verletzt ist, steht die operative Therapie im Vordergrund. Um das Auge zu schützen, sollte schnellstmöglich eine Korrektur des Lidschlusses erfolgen. Zur Erreichung der Gesichtssymmetrie werden Faszienzügel unter die Haut eingesetzt, welche zumindest in Ruhe ein ausgeglichenes Erscheinungsbild erreichen können. Die muskuläre Funktion kann durch freie funktionelle Transplantate rekonstruiert werden, mit denen auch eine Mundbewegung wieder möglich ist.
Entscheidend ist hier die individuelle Beratung des einzelnen Patienten bzw. der Patientin.
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