Im Hygieneplan der Klinik werden alle gesetzlichen Vorgaben ebenso umgesetzt wie die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Novellierungen werden zeitnah angepasst um den aktuellsten Erkenntnissen und Anforderungen Rechnung zu tragen.
Die Händedesinfektion stellt die wichtigste und gleichzeitig auch die einfachste Maßnahme zur Vermeidung nosokomialer Infektionen dar. In diesem Zusammenhang nimmt die BG Klinik Tübingen an der deutschlandweiten Aktion „Saubere Hände“ teil und ist seit 2012 zertifiziert. Die BG Klinik Tübingen hat im Rahmen der "Aktion saubere Hände" die Maßnahmen und Qualitätsstandards zur Verbesserung der Händedesinfektion erfolgreich umgesetzt und im Jahr 2017 das "Gold Zertifikat" erhalten. Zum zweiten Mal hat die BG Klinik das Gold-Zertifikat erhalten: für die Jahre 2018 und 2019.
Seit Juni 2016 wird in der BG Klinik Tübingen auf das Ritual, sich zur Begrüßung die Hand zu reichen, verzichtet. Die Aktion „Lächeln statt Handschlag“ trägt zur Vermeidung von Infektionsübertragungen durch Handkontakt bei. Nach Informationen der Weltgesundheitsorganisation WHO werden 80 Prozent aller Infektionskrankheiten über die Hände übertragen.
Patienten mit hohem Risikopotenzial werden bei der Klinikaufnahme auf bestimmte Erreger getestet (z.B. Abstriche von Nasen, Rachen, Wunde, Stuhl- und Urinuntersuchung). Risikopatienten sind zum Beispiel: Patienten, bei denen schon früher einmal eine Infektion festgestellt wurde, Patienten aus Pflegeheimen, Patienten nach Übernahme von einer Intensivstation aus einem Akutkrankenhaus, Patienten mit chronischen Wunden, Patienten die (beruflich) direkten Kontakt zu Tieren in der landwirtschaftlichen Tiermast haben.
Die BG Klinik Tübingen nimmt aktiv am Projekt KISS (KISS=Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System) des Nationalen Referenzzentrums (NRZ) in Berlin teil, hierbei werden in definierten Bereichen in der Klinik fortlaufend erhobene Daten an das NRZ zur Auswertung übermittelt – die Statistiken dienen zum Benchmarking, Prüfung und Optimierung der Qualität. Aus den Ergebnissen können darüber hinaus gegebenenfalls Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität abgeleitet werden.
Eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Überwachungsbehörden sichert die Qualität ebenso wie die regelmäßigen Schulungen des gesamten Personals in der BG Klinik Tübingen und die ebenfalls regelmäßig stattfindenden Begehungen durch die Hygienefachkräfte.
Die organisatorischen als auch die personellen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Hygienemanagement sind an unserer Klinik optimal: Zum Hygieneteam der BG Klinik gehören ein Krankenhaushygieniker, drei Hygienefachkräfte, mehrere hygienebeauftragte Ärzte sowie mehrere Hygienebeauftragte aus dem Pflege-, Funktions- und Küchenbereich. Die Mitglieder des Hygieneteams stehen untereinander in einem engen Austausch und veranstalten regelmäßige Qualitätszirkel in welchen die etablierten Hygienemaßnahmen bewertet und weiterentwickelt werden. Regelmäßig tagt außerdem eine berufsgruppenübergreifend besetzte Hygienekommission.
Innerhalb des BG-Kliniken-Konzerns stehen die Krankenhaushygieniker und Hygienefachkräfte der einzelnen Kliniken über den Arbeitskreis „Hygiene“ in engem Kontakt.
Die Aufbereitung der Medizinprodukte in der AEMP (Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte) ist nach DIN ISO EN 9001:2008 TÜV-zertifiziert und wurde 2014 erfolgreich durch das Regierungspräsidium Tübingen geprüft.
Am 07. September 2016 hat die Baden- Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) die landesweite Hygiene-Initiative „Keine Keime“ in Krankenhäusern und Reha-Kliniken gestartet. Die BG Klinik Tübingen nimmt an dieser landesweiten Aktion teil.
Unter dem Motto „Gemeinsam Gesundheit schützen. Keine Keime. Keine Chance für multiresistente Erreger.“ wollen BWKG und an der Aktion beteiligte Kliniken Patienten, Besucher und Angehörige, Mitarbeiter sowie die Öffentlichkeit für das Thema Hygiene sensibilisieren.
Die medizin-geschichtlich ausgerichtete Ausstellung beschreibt, welche Rolle Bakterien für die Evolution und für das menschliche Immunsystem spielen und in welchen Fällen sie Krankheiten auslösen können. Problematisch werden Keime dann, wenn sie an Orte gelangen, wo sie Schaden anrichten können.
Jeder Hautkontakt bedeutet auch den Austausch von Bakterien und birgt so das Risiko einer Infektion, vor allem bei dafür empfänglichen Patienten. Eine korrekte und effektive Händedesinfektion ist daher die wirksamste Prävention einer Übertragung. Die Klinik will mit dieser Aktion zu einer besseren Aufklärung von Patienten und Besuchern beitragen.
Das umfangreiche Informationsmaterial, das im Rahmen der Initiative in der Klinik angeboten wird, gibt Aufschluss darüber, was jeder einzelne zu seinem Schutz und zum Schutz der Patienten tun kann. Außerdem klärt diese Aktion umfassend über das Thema multiresistente Erreger auf und vermittelt grundlegende Kenntnisse über nützliche und gefährliche Keime.