Gefahren durch Böller: Handspezialisten bereiten sich auf Silvester vor

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23.12.2022

Pressekontakt

Christian Malordy

Leiter Ressort Kunden und Markt / Unter­nehmens­kommunikation
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In diesem Jahr stellt sich das BG Klinikum Bergmannstrost Halle zum Jahreswechsel erneut auf Patienten mit Verletzungen durch Böller ein. „Wir warnen vor Pyrotechnik, die in Deutschland nicht zugelassenen ist und auf Märkten und in Geschäften im Ausland angeboten wird. Dazu gehören auch die sogenannten Polenböller. Viele haben eine starke Sprengkraft, die schwere und schwerste Verletzungen verursachen können!“, so Handchirurg und Chefarzt Prof. Dr. Frank Siemers. Er leitet die Klinik für Plastische und Handchirurgie im Bergmannstrost, die das einzige zertifizierte Hand-Trauma-Zentrum in Halle und auf solche Verletzungen spezialisiert ist.

Etwa 100 Notfälle behandelt das Bergmannstrost normalerweise über Silvester und Neujahr. Ausnahmen waren die Jahreswechsel 2020/21 und 2021/22: „Durch das damalige bundesweite Böller-Verkaufsverbot ist auch das Bergmannstrost entlastet worden. Wir hatten im Vergleich zu den Vorjahren deutlich weniger kleine Verletzungen“, so Siemers. Das könnte sich dieses Jahr wieder ändern. „Obwohl wir Handchirurgen regelmäßig vor den Gefahren von Feuerwerkskörpern warnen, sehen wir immer wieder Patienten mit Explosionsverletzungen an der Hand, die aus nicht sachgerechtem, leichtsinnigem oder illegalem Umgang mit Feuerwerkskörpern resultieren“, so Frank Siemers. Selbst zum Jahreswechsel 2021/22 mussten im Bergmannstrost zwar weniger kleine, trotzdem jedoch mehrere schwerste Handverletzungen bis hin zur Amputation behandelt werden.

Typische Verletzungen rund um den Jahreswechsel sind neben Verletzungen der oberen und unteren Extremitäten vor allem Handverletzungen, die von Schnitt- und Brandwunden, über abgetrennte Finger oder Fingerglieder bis zur Zerstörung der Hand reichen. Für solch schwere Verletzungen hält das Hand-Trauma-Zentrum Bergmannstrost das ganze Jahr über ein 24-Stunden-Replantationsdienst vor, um abgetrennte Gliedmaßen wieder anzufügen.

Nach einem Unfall sollten Betroffene in jedem Fall möglichst schnell eine Klinik mit ausgewiesener Expertise für Handchirurgie aufsuchen oder den Rettungsdienst unter der Notfallnummer 112 rufen und die Hand von einem Spezialisten behandeln lassen.

Die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie hat anlässlich der bevorstehenden Feiertage folgende Ratschläge veröffentlicht:

  • Kaufen Sie Feuerwerkskörper nur im Fachhandel! Lesen Sie die Gebrauchsanweisung sorgfältig und achten Sie auf das CE-Zeichen und die BAM-Prüfnummer (Bundesamt für Materialprüfung)!
  • Am besten nur Feuerwerkskörper verwenden, die nicht in der Hand gezündet werden müssen!
  • Verwenden Sie keine selbst gebastelten oder manipulierten Feuerwerkskörper! Sie sind besonders gefährlich, da sie zu früh oder viel stärker explodieren können als erwartet.
  • Lagern Sie Feuerwerkskörper verschlossen und in sicherem Abstand, keinesfalls jedoch am Körper!
  • Wenn Sie Alkohol getrunken haben: Hände weg von Feuerwerkskörpern! Alkohol macht unvorsichtig.
  • Feuerwerkskörper, die nicht explodiert sind, nicht noch einmal zünden! Am besten sammeln Sie solche ein und entsorgen sie. Damit schützen Sie Kinder und Jugendliche, die am Neujahrstag Blindgänger sammeln und nachzünden.
  • Knaller und Böller sollten für Kinder und Jugendliche tabu sein!

Kontakt:

BG Klinikum Bergmannstrost Halle
Klinik für Plastische und Handchirurgie, Brandverletztenzentrum
Chefarzt Prof. Dr. Frank Siemers
Sekretariat
Tel.: 0345 132 63 33
E-Mail: plastische-chirurgie[at]bergmannstrost.de

Während der Feiertage und Silvester:
Dr. md. Cord Christian Corterier
Leitender Oberarzt
Tel.: 0345 - 132 6657
E-Mail: Cord.Corterier[at]bergmannstrost.de

 

Bild: Röntgenaufnahme einer durch Feuerwerkskörper schwer verletzten Hand
Quelle: BG Klinikum Bergmannstrost Halle