Anästhesie
Erst die Anästhesie macht viele Eingriffe und Heilungsprozesse möglich. Die Ärztinnen und Ärzte in diesem Fachbereich erbringen alle Leistungen, die zur Durchführung der anstehenden Operationen notwendig sind.
Die wichtigsten Informationen für Patientinnen und Patienten im Überblick:
Das Wort Narkose kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „erstarren“ oder „nicht wahrnehmen“. Umgangssprachlich wird der Begriff oft für jede Form der Anästhesie benutzt und dann in Vollnarkose und Teilnarkose aufgeteilt.
Bei der Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) werden Bewusstsein und Schmerzwahrnehmung durch Medikamente komplett ausgeschaltet. Für jede Anästhesieform ist eine engmaschige Überwachung erforderlich, die schon vor der Narkose startet und die Patientinnen und Patienten auch noch bewusst erleben.
In aller Regel legen wir einen Gefäßzugang in die Vene, messen den Blutdruck und überwachen die Herztätigkeit im EKG sowie den Sauerstoffgehalt im Blut. Erst dann verabreichen wir die Narkosemedikamente und die Patientinnen und Patienten schlafen innerhalb weniger Sekunden ein.
Während das Bewusstsein ausgeschaltet ist, werden alle Körperfunktionen – insbesondere Herz-Kreislauf-System und Atmung – ununterbrochen überwacht und bei Bedarf sofort behandelt. Sehr großes Augenmerk legen wir auch auf den Flüssigkeitshaushalt und die Erhaltung der Körpertemperatur. Je nach Vorerkrankung und Art der geplanten Operation führen wir vor und während der Anästhesie noch weitere Maßnahmen durch.
Schmerzen in einer Körperregion oder Extremität lassen sich durch die örtliche Injektion von Medikamenten auch gezielt ausschalten. Als alleiniges Verfahren oder in Kombination mit einer Sedierung, dem sogenannten Dämmerschlaf, eignet sich die Regionalanästhesie vor allem für Operationen an Armen und Beinen.
Für eine alleinige Regionalanästhesie können Patientinnen und Patienten einen MP3-Player oder ein Handy mit Kopfhörern in den Operationsraum mitbringen. Die Regionalanästhesie wird direkt vor dem Eingriff unter Ultraschallkontrolle angelegt. Vorbereitung und Überwachung während der Operation gleichen dem Vorgehen bei der Allgemeinanästhesie.
In Absprache mit der Chirurgin/dem Chirurgen erfolgt die Regionalanästhesie als sogenanntes Single-Shot-Verfahren (Medikamente werden per Injektion verabreicht) oder per Katheter, einem kleinen Plastikschlauch, der an die Nerven gelegt wird.
Auch nach der Operation überwachen wir kontinuierlich alle Körperfunktionen, bis eine Verlegung vom Aufwachraum auf die normale Station möglich ist. Hier wird weiterhin größte Aufmerksamkeit auf eine effektive Schmerztherapie gelegt und bei Bedarf die weitere Betreuung durch das Akutschmerzteam initiiert.
Um den sehr hohen Qualitätsstandard in der Regionalanästhesie aufrechtzuhalten, sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin nach DEGUM (Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin) für den Fachbereich Anästhesie zertifiziert. Sie bilden sich außerdem kontinuierlich fort.
In unserer Klinik werden ultraschallgestützte Anästhesiemethoden im Rahmen der Weiterbildung intensiv geschult und an die Assistenzärztinnen und -ärzte unter ständiger Aufsicht einer Oberärztin/eines Oberarztes vermittelt.
Um den sehr hohen Qualitätsstandard in der Regionalanästhesie aufrechtzuhalten, sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin nach DEGUM (Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin) für den Fachbereich Anästhesie zertifiziert. Sie bilden sich außerdem kontinuierlich fort.
In unserer Klinik werden ultraschallgestützte Anästhesiemethoden im Rahmen der Weiterbildung intensiv geschult und an die Assistenzärztinnen und -ärzte unter ständiger Aufsicht einer Oberärztin/eines Oberarztes vermittelt.
Jede Form der Anästhesie erfordert Vertrauen. Vertrauen darauf, in guten Händen zu sein und sicher behandelt und überwacht zu werden.
Viele Patientinnen und Patienten fühlen sich sicherer, wenn sie wissen, was sie wann erwartet. Hier informieren wir Sie deshalb über die wichtigsten Schritte.
Vor der Operation findet das Prämedikationsgespräch statt. Die Beschäftigten in unserer Anästhesie-Ambulanz sind täglich für Sie da und informieren Sie über die Geschehnisse zur bevorstehenden Anästhesie.
Die Sprechzeiten unserer Ambulanz sind:
Montag bis Freitag: 8 bis 15:30 Uhr
Sie finden uns in den Räumen der Zentralen Patientenaufnahme (ZPA). Hier erfolgen alle notwendigen Untersuchungen und Informationsgespräche, also sowohl die chirurgische als auch die anästhesiologische Aufklärung.
Um die Wartezeit zu verkürzen und ein transparentes Aufrufverfahren zu gewährleisten, erhalten Sie bei Ihrer Aufnahme eine Nummer. Nach dieser Reihenfolge werden Sie von Ihrer Station aufgerufen und zur ZPA geleitet. Bettlägerige Patientinnen und Patienten, die nicht selbstständig zur ZPA kommen können, werden von uns auf Station informiert und aufgeklärt.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Kinder sowie Patientinnen und Patienten, die dringend operiert werden müssen, bevorzugt aufgerufen werden.
Im Prämedikationsgespräch erläutern und klären wir alle Fragen zur Operation und zum Narkoseverfahren. Ebenso erfassen wir Ihre Gesundheit und gehen in Zusammenhang mit der geplanten Operation auf eventuelle Risiken ein. Sie haben die Möglichkeit, Fragen zum Operationsverlauf und zu Ihrer anästhesiologischen Betreuung zu stellen.
Um dieses Gespräch möglichst effektiv führen zu können, benötigen wir gerade von vorerkrankten Patientinnen und Patienten bitte stets aktuelle Arztberichte und -befunde.
In der Zentralen Patientenaufnahme haben Sie erfahren, wann Sie sich auf Ihrer Station melden und wie Sie zum Operationsbereich gelangen. Dort werden Sie am Operationstag von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern empfangen und in den Operationsbereich geleitet.
Unsere Beschäftigten helfen Ihnen aus Ihrem Bett auf den fahrbaren Operationstisch und bringen Sie mit diesem in einen speziellen Einleitungsraum.
Im Einleitungsraum legen wir einen Gefäßzugang in die Vene, messen den Blutdruck und überwachen die Herztätigkeit im EKG sowie den Sauerstoffgehalt im Blut. Erst dann verabreichen wir Ihnen die Narkosemedikamente. Innerhalb weniger Sekunden schlafen Sie ein.
Während Ihr Bewusstsein ausgeschaltet ist, werden alle Körperfunktionen – insbesondere Herz-Kreislauf-System und Atmung – ununterbrochen überwacht und bei Bedarf sofort behandelt. Bei einer Allgemeinanästhesie erfolgt üblicherweise eine künstliche Unterstützung der Atmung, die Sie nicht bewusst erleben. Diese Maßnahmen sind beendet und entfernt, bevor Sie wieder aufwachen. Sie werden noch im Operationssaal oder spätestens im Aufwachraum wieder wach. Der Aufwachraum ist die erste Station nach einer Operation.
Der Aufwachraum ist ein spezieller Raum, der sich noch im Operationsbereich befindet und für Besucherinnen unf Besucher nicht zugänglich ist. Hier werden alle Patientinnen und Patienten nach der Operation kontinuierlich überwacht und erhalten die individuell erforderliche Menge an Schmerzmitteln.
Erst, wenn alle Messwerte die Kriterien für eine sichere Verlegung auf die Station erfüllen und der Operationsschmerz effektiv behandelt ist, lassen wir Sie zurück in Ihr Zimmer verlegen.
Wir möchten, dass Sie nach der Operation möglichst schmerzarm sind und bleiben. Alle operierten Patientinnen und Patienten erhalten ein standardisiertes Schmerztherapie-Konzept. Es baut darauf auf, dass Sie in regelmäßigen Abständen Schmerzmedikamente und bei Bedarf zusätzlich sehr schnell die erforderliche Zusatzmedikation erhalten. Dieses Konzept ist mit den weiterbehandelnden Kolleginnen und Kollegen auf Ihrer Station abgestimmt und gewährleistet, dass Sie von der ersten Minute nach der Operation bis zum Augenblick Ihrer Entlassung die Ihrem individuellen Bedarf angepasste Schmerztherapie erhalten.
In besonders schwierigen Fällen erarbeiten wir gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen der Klinik für Schmerztherapie individuelle Konzepte. Für die Verabreichung der Medikamente eignen sich verschiedene Methoden: Über sehr einfach handhabbare und sichere spezielle Medikamentenpumpen können Sie sich selbst die individuell erforderliche Dosis verabreichen. Auch über die Vene oder als Tablette unter die Zunge lassen sich Medikamente verabreichen.
Bei starken Schmerzen gibt es meist auch nach der Operation noch die Möglichkeit, eine regionale Schmerzausschaltung im operierten Gebiet durchzuführen. Diese erfolgt in der Regel per Anlage eines Schmerzkatheters, über den kontinuierlich Medikamente verabreicht werden. Die Betreuung der Regionalanästhesien mit einliegenden Kathetern erfolgt durch unser Schmerzteam mit einer täglichen Visite an Ihrem Bett.
In der Abteilung für Anästhesie und Schmerzmedizin überprüfen und kontrollieren wir laufend die Qualität unserer Arbeitsprozesse und Strukturen. Das BG Klinikum Duisburg ist außerdem als überregionales Traumazentrum zertifiziert. Nach Möglichkeit befragen wir Sie nach der Operation über Ihren Aufenthalt im Operationsbereich und Ihr Befinden während und nach der Narkose. Diese Informationen nutzen wir, um unser Vorgehen optimal auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen.
Darüber hinaus erfolgen in Zusammenarbeit mit der Initiative für Qualitätsmedizin (IQM) sogenannte Peer-Reviews, in denen leitende Ärztinnen und Ärzte anderer Kliniken im kollegialen Dialog bestimmte Arbeitsabläufe und Behandlungsergebnisse unserer Klinik durchleuchten und mit uns diskutieren. Ferner beteiligen wir uns an der bundesweiten Überwachung der Infektionshäufigkeit im Zusammenhang mit bestimmten Maßnahmen bei Intensivpatientinnen und -patienten.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trainieren regelmäßig das gemeinsame Vorgehen in Notfallsituationen wie etwa Wiederbelebungsmaßnahmen und Behandlungspfade bei schwerverletzten Patientinnen und Patienten nach einem Unfall.