Intensivstation
Für Besuche auf der Intensivstation gelten besondere Regeln, damit die Behandlung und Betreuung der Patientinnen und Patienten nicht gestört wird.
Besuchszeiten
Für eine optimale Behandlung von schwersterkrankten Intensivpatientinnen und -patienten ist die Einhaltung fester Besuchszeiten unumgänglich.
Für die Intensivstation im BG Klinikum Duisburg gelten folgende Besuchszeiten:
täglich 1 Besucherin bzw. 1 Besucher pro Patientin/Patient für 1 Stunde in der Zeit von 15:00 bis 18:00 Uhr. Sonderregelungen sind nur in Absprache mit den behandelnden Ärztinnen/Ärzten möglich.
Oft sind die Patientinnen und Patienten (oder mögliche Zimmernachbarinnen und -nachbarn) von langen Besuchen angestrengt. Bitte richten Sie Ihre Besuche deshalb so ein, dass Sie regelmäßig, aber nicht zu lange, zu Besuch kommen und immer maximal zwei Personen bei einer Patientin/einem Patienten sind. Für den Fall, dass mehrere Angehörige eine Patientin/einen Patienten besuchen wollen, bitten wir darum, sich möglichst tageweise oder – in Ausnahmefällen – innerhalb einer Besuchszeit abzuwechseln.
Aufgaben unserer Station
Die Aufgaben unserer Station bestehen darin, schwerkranke Patientinnen und Patienten Tag und Nacht zu betreuen. Wir setzen dabei moderne Techniken und Apparate ein, um die Patientin bzw. den Patienten ständig zu überwachen und im Notfall rechtzeitig eingreifen zu können.
Die Patientin bzw. der Patient ist zur ständigen Beobachtung an ein Überwachungsgerät angeschlossen, das uns alle wichtigen Daten in der Zentrale übermittelt. Für diese überwachten Körperfunktionen werden vom Personal Alarmgrenzen an den Geräten eingestellt. Wundern Sie sich nicht, wenn durch Über- oder Unterschreiten der Alarmgrenzen laute akustische Signale ausgelöst werden.
Unser Ziel ist es, jede Patientin bzw. jeden Patienten nach Überwindung eines lebensbedrohlichen Zustandes auf die Allgemeinstation zu verlegen. Wenn wir auch nicht jedes Leben retten können, so sind wir doch bemüht, Leiden zu lindern und der Patientin/dem Patienten die Schmerzen zu nehmen. Wir hoffen, Ihnen hiermit eine kleine Hilfe zum besseren Verständnis gegeben zu haben.
Weitere Informationen im Überblick:
- Zahnpflegemittel
- Rasierzeug
- Deo
- Kamm oder Bürste
Wir halten es für sehr wichtig, dass auch Sie den Kontakt zu Ihren Angehörigen, unseren Patientinnen und Patienten, halten, damit diese in schweren Stunden ihre Lieben in der Nähe wissen.
Gerade wenn Ihre Angehörige/Ihr Angehöriger durch künstliche Beatmung am Sprechen gehindert ist, erfordert dieses von Ihnen ein besonderes Maß an Verständnis und Geduld. Es ist sehr wichtig, dass Sie versuchen mit Ihren Angehörigen, trotz ihrer eingeschränkten Äußerungsmöglichkeiten, in Kontakt zu treten. Wir stellen Ihnen dafür gerne Schreibutensilien zur Verfügung.
Haben Sie auch keine Angst davor, Ihre Angehörigen zu berühren, ihnen die Wange oder Hand zu streicheln. Tun Sie alles, damit sie nicht das Gefühl haben, in ihrer Lage allein gelassen zu sein.
Denken Sie daran, dass Sie durch Ihre Zuwendung Ihren Angehörigen helfen, ihre schwierige Situation leichter zu bewältigen.
IMC-Station bedeutet Intermediate-Care-Station. Hier liegen meist ehemalige Intensivpatientinnen und -patienten, deren Gesundheitszustand sich soweit stabilisiert hat, dass noch eine kontinuierliche Überwachung erfolgen muss, aber keine ständige Therapie erforderlich ist. Zum Teil behandeln wir hier auch Patientinnen und Patienten, die eine sehr intensive Schmerztherapie benötigen.
In einigen Fällen werden wir die Patientinnen und Patienten deshalb in ein anderes Zimmer verlegen, wenn sie nach ihrer Intensivzeit zum IMC-Bereich wechseln. Zumeist jedoch kann die Patientin/der Patient im gleichen Zimmer bleiben und wird von den gleichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut – unabhängig davon, ob er zur Intensiv- oder zur IMC-Station gehört.
Auf der anästhesiologisch geführten Intensiv- und IMC-Station kümmert sich rund um die Uhr ein kompetentes und eingespieltes Team von Fachärztinnen und -ärzten mit der Zusatzqualifikation „spezielle Intensivmedizin“ sowie Fachpflegekräften um die Patientinnen und Patienten und deren Angehörige.
Um die fachliche Expertise zu erweitern, gehört dem Team aus Intensivmedizinern eine Fachärztin/ein Facharzt für Innere Medizin mit der Zusatzbezeichnung „Internistische Intensivmedizin“ an. Hiermit trägt das BG Klinikum Duisburg dem demographischen Wandel Rechnung, durch den die Alterstraumatologie immer mehr in den Vordergrund rückt. Dieses spezielle Patientengut zeichnet sich nicht selten durch multiple internistische Vorerkrankungen aus, die den akut traumatologischen Krankheitsverlauf beeinflussen oder selbst Ursache einer intensivmedizinisch relevanten Verschlechterung des Gesundheitszustandes sein können.
Hier setzt die Tätigkeit der „Internistin“/des „Internisten“ in einer chirurgisch geprägten intensivmedizinischen Versorgung unserer Patientinnen und Patienten an. Das interdisziplinäre Team aus dem Bereich der Unfallchirurgie, Orthopädie, Anästhesiologie, Neurochirurgie, Allgemeinchirurgie, Neurologie und Urologie vor Ort kann auf die Expertise aus dem Fachbereich der Inneren Medizin zurückgreifen. Hierdurch können Begleiterkrankungen wie zum Beispiel die arterielle Hypertonie, der Diabetes mellitus, die Herzinsuffizienz oder internistisch relevante Infektionen diagnostisch evaluiert und parallel mitbehandelt werden. Oft sind Fragen, die vor dem Hintergrund der Polypharmazie entstehen, Mittelpunkt der internistischen Tätigkeit. In diesem Zusammenhang gibt es eine spezielle Visite, die durch eine Pharmazeutin/einen Pharmazeuten und eine Mikrobiologin/einen Mikrobiologen im Rahmen des Antibiotic-Stewardship begleitet wird. Weiter sind die Detektion unterschiedlichster Entitäten von Herzrhythmusstörungen und deren initiale Behandlung möglich. Einer akuten Nierenschädigung oder terminalen Niereninsuffizienz kann mit einer Nierenersatz-Therapie begegnet werden. Nicht zuletzt besteht sogar die Möglichkeit, mittels veno-venöser ECMO eine Patientin/einen Patienten im akuten Lungenversagen (ARDS) zu versorgen.
Zur internistischen Diagnostik stehen neben dem EKG, Laborchemie und hämodynamischen Monitoring auch die transthorakale und transösophageale Echokardiographie sowie Abdomen-Sonographie zur Verfügung. Weiter kann eine Schrittmacher- oder ICD-Kontrolle sowie Programmierung erfolgen. In Kooperation mit der Klinik für Radiologie sind verschiedenste Formen der CT- oder MRT-Untersuchungen des Herzens möglich, um den Status einer koronaren Herzkrankheit, Herzinsuffizienz oder Herzmuskelentzündung zu evaluieren, nicht zuletzt auch, um das Risiko für Operationen abschätzen zu können.
Alle Behandlungsplätze sind mit einem modernen, vernetzten Monitor-System zur Überwachung und Aufzeichnung der Körperfunktionen ausgerüstet. Für diese Überwachung sind enge Alarmgrenzen eingestellt, die zum Teil laute Warnungen auslösen.
Bitte lassen Sie sich dadurch nicht verunsichern, denn in den meisten Fällen bedeuten die Signale keine Gefahr. Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte sehen die Alarme auch außerhalb des Patientinnen-/Patientenzimmers über einen zentralen Monitor. Sie kontrollieren die Ereignisse jederzeit und werden im Ernstfall schnell und routiniert handeln.
Auf der Intensivstation kümmert sich immer ein kompetentes und eingespieltes Team von Fachäzrtinnen und -ärzten mit der Zusatzqualifikation „spezielle Intensivmedizin“ und Fachpflegekräften um die Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige. Häufig sind wir mit mehreren Personen in den Zimmern gebunden, da die Behandlung der Patientinnen und Patienten zum Teil sehr arbeits- und zeitaufwändig ist. Zudem führen wir regelmäßige Besprechungen und Übergaben durch, in denen alle wichtigen Informationen an die nachfolgenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitergegeben werden. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns während dieser Phasen ausschließlich um die Patientinnen und Patienten kümmern und die Station dann nur in Ausnahmefällen für Patientenbesuche offen ist.
Das Team der Intensivstation informiert Sie jederzeit über den Gesundheitszustand Ihres Angehörigen und bespricht mit Ihnen die weiteren Therapieziele. Wenn Sie Fragen zum Krankheitsverlauf Ihres Angehörigen haben, wenden Sie sich bitte an die zuständigen Ärztinnen und Ärzte sowie die Pflegekräfte der Intensivstation. Bitte haben Sie Verständnis, wenn die Möglichkeit für längere und detaillierte Gespräche auf einer Intensivstation nicht gegeben ist. Ausführliche Gespräche, gerne auch mit mehreren Angehörigen, können aber nach kurzfristiger Absprache vereinbart werden. Termine dafür stehen zur Verfügung von:
Montag bis Freitag jeweils von 11:00 bis 12:30 Uhr und von 17:00 bis 19:30 Uhr
Zur Terminvereinbarung wenden Sie sich bitte an eine Mitarbeiterin/einen Mitarbeiter der Intensivstation.
Auskünfte über den Krankheitsverlauf einer Patientin/eines Patienten dürfen wir nur dann erteilen, wenn wir sicher sind, dass dieser das auch wünscht. Es kann aber vorkommen, dass Intensivpatientinnen und -patienten aufgrund ihrer Erkrankung nicht in der Lage sind, uns ihr Einverständnis zur Weitergabe von Informationen zu erteilen.
Deshalb vereinbaren wir mit der Patientin bzw. dem Patienten und/oder seinem engsten Familienkreis ein Passwort. Nur Besucherinnen und Besucher, die das definierte Passwort kennen, werden von uns als Angehörige identifiziert und mit Zustimmung der Patientin/des Patienten über den aktuellen Gesundheitszustand informiert.
Telefonische Auskünfte über den Gesundheitszustand von Patientinnen und Patienten sind grundsätzlich nicht möglich. Dafür bitten wir um Verständnis. Bei längeren Aufenthalten einer Patientin/eines Patienten auf der Intensivstation oder wenn eine Patientin/ein Patient nicht regelmäßig besucht werden kann, sind Ausnahmeregelungen möglich.
Wir werden dann mit Ihnen ein Passwort vereinbaren, welches Sie an die Personen weitergeben können, die Informationen zu Ihrem Gesundheitszustand erhalten sollen. Bei Nennung des Passworts erteilen wir auch am Telefon Auskünfte.
Häufig sind Patientinnen und Patienten nur für kurze Zeit auf der Intensivstation. Der Zustand bessert sich schnell und eine Verlegung zur Normalstation ist schon nach wenigen Tagen möglich. Der Gesundheitszustand kann jedoch auch so kritisch werden, dass Organe in ihrer Funktion eingeschränkt sind oder sogar komplett ausfallen. Um diese kritischen Phasen zu überbrücken, ersetzen verschiedene medizinische Geräte die Organfunktion. Diese Geräte sind ein wichtiger Bestandteil der modernen Intensivmedizin und unersetzlich, um schwer erkrankten Patientinnen und Patienten eine Genesung zu ermöglichen.
Alle Zimmer der Intensivstation verfügen über Monitore und Spritzenpumpen, die über Schläuche oder Kabel mit den Patientinnen und Patienten verbunden sind. Diese dienen unter anderem der minutiösen Messung und Überwachung der Herz-Kreislauf-Funktion. Oft werden noch zusätzliche Geräte angeschlossen, um beispielsweise die Nierenfunktion zu ersetzen oder die Körpertemperatur in einem gewünschten therapeutischen Bereich einzustellen.
Darüber hinaus werden Intensivpatientinnen und -patienten oft künstlich beatmet, etwa über eine vor Mund und Nase befestigte Beatmungsmaske. Meist legen wir dazu einen Beatmungsschlauch (Tubus) durch den Mund in die Luftröhre. Damit die Patientinnen und Patienten die Situation nicht bewusst wahrnehmen und der Beatmungsschlauch nicht störend wirkt, erhalten sie dann beruhigende Medikamente.
Ist eine längere Beatmungstherapie erforderlich, wird meist eine sogenannte Dilatationstracheotomie durchgeführt, um das Komplikationsrisiko zu reduzieren. Dilatationstracheotomie bedeutet, dass in Narkose ein Luftröhrenschnitt vorgenommen wird und der Beatmungsschlauch nicht durch den Mund, sondern direkt durch die Haut in der Luftröhre einliegt.
In dieser Situation kann die Patientin/der Patient wach werden, ohne dass sie/ihn der Beatmungsschlauch stört. Allerdings ist es ihr/ihm nicht möglich zu sprechen, was bei allen Beteiligten ein hohes Maß an Verständnis und Geduld erfordert. Zur Verständigung stellen wir Ihnen gerne Schreibutensilien oder Buchstabentafeln zur Verfügung.
Vor aller hochtechnisierten Gerätemedizin steht jedoch auf unserer Station der Mensch im Mittelpunkt. Wir werden stets darauf achten, dass unsere Patientinnen und Patienten keine Schmerzen haben und nicht unter den Maßnahmen leiden müssen.
Notfallmaßnahmen und kritische Interventionen wie eine Operation werden auf unserer Station sofort und im Sinne des mutmaßlichen Patientinnen-/Patientenwillens durchgeführt, wenn sich sonst die Heilungschancen verschlechtern. Geplante, invasive Maßnahmen, die ohne zeitlichen Druck erfolgen können, bedürfen dagegen der Zustimmung der Patientin/des Patienten. Sollte die Patientin/der Patient aufgrund ihrer/seiner Erkrankung nicht einwilligungsfähig sein, werden diese Maßnahmen erst dann durchgeführt, wenn die Einwilligung einer gesetzlichen Vertreterin/eines gesetzlichen Vertreters vorliegt.
Seien Sie deshalb nicht überrascht, wenn wir Sie auf dieses Vorgehen ansprechen. Die Beschäftigten des Sozialdienstes im BG Klinikum Duisburg werden Sie beraten und in enger Abstimmung mit Ihnen und Ihrer Familie beim zuständigen Amtsgericht die Einrichtung einer gesetzlichen Betreuung für medizinische Fragen beantragen.
Im weiteren Verlauf wird die benannte Betreuerin/der benannte Betreuer alle Informationen vom Amtsgericht erhalten und ist unsere verbindliche Ansprechpartnerin/unser verbindlicher Ansprechpartner für die Zustimmungen zu medizinischen Maßnahmen. Dies gilt, bis die Patientin bzw. der Patient so weit genesen ist, dass sie/er wieder für sich selbst entscheiden kann.
Oft ist die Tatsache, dass eine Patientin bzw. ein Patient auf die Intensivstation verlegt wurde, für Angehörige nur schwer zu verstehen und führt zu Unsicherheit. Scheuen Sie sich deshalb nicht, uns Ihre Sorgen oder Fragen mitzuteilen. Nur dann können wir Ihnen helfen und den aktuellen Zustand Ihrer/Ihres Angehörigen verständlich erklären.
Im Rahmen der Behandlung auf der Intensivstation kann es vorkommen, dass Patientinnen und Patienten ihre zeitliche und räumliche Orientierung verlieren. Obwohl dieser Zustand in den meisten Fällen spontan überwunden wird, ist er für die Angehörigen schwer zu verstehen und sehr besorgniserregend.
Gerade in dieser Phase ist es von großem Vorteil, wenn die Patientin/der Patient eine möglichst gewohnte und vertraute Atmosphäre um sich hat: Fotos der Familie und der Freunde am Bett oder die Ansprache von einer vertrauten Stimme sind wichtige Bausteine, um diese akute Phase der Orientierungslosigkeit und Verwirrtheit zu überwinden. Lesen Sie zum Beispiel ein Buch vor, welches die Patientin/der Patient kennt und mit einer positiven Erinnerung verbindet. Oder lassen Sie sie/ihn über Kopfhörer Musik hören, die ihr/ihm gefällt.
Auf Intensivstationen muss in ganz besonderem Maße auf die Einhaltung der Hygieneregeln geachtet werden. Dieses betrifft sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als natürlich auch die Patientenbesuche. Händedesinfektion steht dabei an erster Stelle. Im Eingangsbereich der Intensivstation und in jedem Zimmer werden Sie deshalb Desinfektionsmittel-Spender vorfinden. Bitte desinfizieren Sie bei Betreten der Station, vor und nach jedem Kontakt mit der Patientin/dem Patienten und beim Verlassen der Station sorgfältig Ihre Hände. Dazu müssen Sie das Desinfektionsmittel mindestens 30 Sekunden in beiden Händen verreiben.
Wundern Sie sich zudem nicht, wenn unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Sie nicht per Handschlag begrüßen. Das ist kein Zeichen der Unfreundlichkeit, sondern ein weiterer Baustein zur Einhaltung der Händehygiene.
Alle Krankenhäuser achten mit größter Sorgfalt darauf, dass sich sogenannte multiresistente Keime nicht ausbreiten. Aber was sind das eigentlich für Keime, die aus den Medien unter den Namen MRSA oder MRGN bekannt sind?
Dabei handelt es sich um Bakterien, die bereits seit Jahrzehnten häufige Ursache für Infektionen sind und die in der Regel mit Antibiotika behandelt werden müssen. Multiresistent bedeutet dabei: Diese Bakterien haben im Laufe der Zeit Abwehrmechanismen gegen viele Antibiotika entwickelt und lassen sich deshalb nur noch mit einigen wenigen Reserve-Antibiotika behandeln.
Multiresistente Keime sind nicht gefährlicher als ihre weniger resistenten Verwandten und lösen auch keine schwereren Erkrankungen aus. Dennoch sind in diesen Fällen erhöhte Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, da die Übertragung der Bakterien auf andere Patientinnen/Patienten oder Patientenbesuche unbedingt vermieden werden muss.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist das Auftreten resistenter Keime in seltenen Fällen möglich. Insbesondere Patientinnen und Patienten, die häufig und/oder über längere Zeit im Krankenhaus waren und dort regelmäßig Antibiotika verabreicht bekamen, sind gefährdet.
Werden bei einer Patientin/einem Patienten multiresistente Bakterien nachgewiesen, verlegen wir sie/ihn in ein Einzelzimmer. Das Zimmer darf nur von Beschäftigten und Patientenbesuchen betreten werden, die einen Überkittel, Handschuhe, Mundschutz und Kopfhaube übergezogen haben. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden Sie hierzu genau informieren. Lassen Sie sich nicht abschrecken, die Patientin/den Patienten zu berühren und sich im Zimmer ganz normal zu bewegen. Es handelt sich lediglich um eine Schutzmaßnahme, um die Verbreitung dieser Bakterien auf andere Patientinnen und Patienten zu vermeiden. Natürlich müssen Sie die oben beschriebene Händedesinfektion gewissenhaft durchführen und darauf achten, sich nicht mit Handschuhen ins Gesicht zu greifen.
Alle Patientinnen und Patienten, die aus einem anderen Krankenhaus zu uns verlegt werden, behandeln wir zunächst vorsichtshalber so, als würde bei diesen ein resistenter Keim vorliegen. Je nach Situation können wir innerhalb einiger Stunden oder weniger Tage ausschließen, dass multiresistente Keime „mitgebracht“ wurden und die beschriebenen Schutzmaßnahmen werden dann aufgehoben.
Intensivmedizin ist Team-Arbeit. Neben den Ärztinnen und Ärzten sowie den Pflegekräften begegnen Sie daher auf unserer Intensivstation häufig auch Physio- und Ergotherapeutinnen und -therapeuten sowie Logopädinnen/Logopäden. Sehr oft werden Sie zudem bei einem Besuch Patientinnen und Patienten außerhalb des Bettes in Spezialstühlen sitzend antreffen: In individueller Absprache mit Ihnen bemühen wir uns darum, Mobilisationsmaßnahmen, die zum Teil intensiver Motivation der Patientin/des Patienten bedürfen, zu den Besuchszeiten durchzuführen. So können Sie Ihre Angehörige/Ihren Angehörigen dabei tatkräftig unterstützen. Darüber hinaus erhalten die Patientinnen und Patienten viele weitere Maßnahmen wie Schlucktraining, Sprachtraining, Koordinationsübungen oder Gedächtnistraining.
Manchmal nehmen Erkrankungen einen schweren Verlauf und trotz aller intensivmedizinischen Maßnahmen besteht keine Aussicht auf Besserung oder Heilung. In vielen Fällen haben die Patientinnen und Patienten bereits lange vor ihrer Erkrankung festgelegt, dass sie in konkreten Situationen bestimmte – zumeist intensivmedizinische – Maßnahmen ablehnen. In diesen Fällen wird sich unser Therapieziel, das ursprünglich auf Heilung ausgelegt war, in Richtung palliative Medizin ändern. Moderne Intensivmedizin ist aus unserer Sicht keineswegs ausschließlich auf Heilung mit allen Mitteln beschränkt, sondern gibt uns viele Möglichkeiten, Schmerz und Leid zu lindern.
Nur in wenigen Situationen haben wir keine eindeutige Antwort darauf, ob die Maßnahmen, die wir durchführen, auch wirklich dem Willen der Patientin/des Patienten entsprechen. Natürlich ist unser erster und oberster Anspruch, unsere Patientinnen und Patienten mit allen möglichen Mitteln zu behandeln und eine Verbesserung oder Heilung anzustreben. Jedoch kann es im Laufe einer intensivmedizinischen Behandlung zu unterschiedlichen Einschätzungen hinsichtlich des Patientinnen- und Patientenwillens und der angestrebten Therapieziele kommen. Diese Situation stellt zumeist eine starke Belastung für alle Beteiligten dar, da das Gefühl entstehen kann, der Patientin/dem Patienten würde ihr/sein Selbstbestimmungsrecht genommen.
In dieser sehr belastenden Situation haben sowohl alle in die Behandlung eingebundenen Beschäftigten als auch alle Angehhörigen die Möglichkeit, eine ethische Fallbesprechung zu beantragen. Diese Fallbesprechung organisiert das Ethikkomitee unserer Klinik. Es befasst sich mit allen ethischen und moralischen Problemen des Klinikalltags und sieht seine Aufgabe in der Unterstützung von Beschäftigten, Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen bei der Bewältigung dieser Probleme. Ziel der Arbeit des Ethikkomitees ist die Stärkung des Gefühls für Erhaltung des Selbstbestimmungsrechts, Vertrauen und Respekt. Das Ethikkomitee ist ein Forum der Diskussion auch schwieriger und kontrovers diskutierter, moralisch-ethischer Entscheidungen.
Für Informationen und Kontaktdaten zum Ethikkomitee fragen Sie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bitte nach den entsprechenden Flyern, die auf allen Stationen bereitliegen.
Moderne Medizin fordert an vielen Stellen eine Überprüfung und Kontrolle der Qualität hinsichtlich der Arbeitsprozesse und der Struktur. Neben der Zertifizierung des BG Klinikums Duisburg als überregionales Traumazentrum wird auf der Intensivstation an vielen Stellen die Qualität der Arbeitsprozesse zusätzlich überwacht und hinterfragt. So werden einige Patientinnen und Patienten stichprobenartig nach der Verlegung auf die Normalstation über ihren Aufenthalt auf unserer Station befragt.
Darüber hinaus erfolgen in Zusammenarbeit mit der Initiative für Qualität in der Medizin (IQM) sogenannte Peer-Reviews, in denen leitende Ärztinnen/Ärzte anderer Kliniken im kollegialen Dialog bestimmte Arbeitsabläufe und Behandlungsergebnisse bei uns durchleuchten und mit uns diskutieren. Ferner beteiligen wir uns an der bundesweiten Überwachung der Infektionshäufigkeit im Zusammenhang mit bestimmten Maßnahmen bei Intensivpatientinnen und -patienten. Nicht zuletzt trainieren alle Beschäftigten regelmäßig das gemeinsame Vorgehen in Notfallsituationen wie Wiederbelebungsmaßnahmen und Behandlungspfade bei schwerverletzten Patientinnen und Patienten nach einem Unfall.
Schnitt- und Topfblumen gehören aus hygienischen Gründen nicht auf die Intensivstation. Bringen Sie Ihren Angehörigen lieber einige persönliche Gegenstände mit, wie z.B. ein Familienfoto oder die eigene Uhr.