Schultersteife (Frozen Shoulder)
Unter Schultergelenksteife (Frozen Shoulder) versteht man eine chronische entzündliche Veränderung im Bereich der Schultergelenkkapsel, die mit teilweise massiven Bewegungseinschränkung einhergeht. Sie kann ohne erkennbare Ursache oder auch nach Verletzungen und Operationen auftreten. Bestimmte Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus oder Schilddrüsenerkrankungen erhöhen das Risiko für eine Schultersteife.
Die Erkrankung verläuft regelhaft in drei Phasen. Zuerst bestehen vorwiegend Ruhe- und Nachtschmerzen und es kommt zu einer zunehmenden Einsteifung. Im zweiten Stadium lassen die Beschwerden häufig nach, die Beweglichkeit bleibt jedoch weiter eingeschränkt. Insbesondere die Außendrehung des Arms ist davon betroffen. Im dritten Stadium kommt es zu einer schrittweisen Verbesserung der Beweglichkeit.
Die Verläufe sind individuell verschieden. Die Krankheitsdauer variiert zwischen mehreren Monaten bis hin zu wenigen Jahren.
Therapie und Operationsverfahren
Die konservative Therapie besteht aus einer Kombination von Schmerzmedikamenten und begleitender Physiotherapie. Unterstützend kann eine Kortisontherapie in Tablettenform durchgeführt werden. Bei anhaltenden Beschwerden über mehr als sechs Monate hinweg kann bei ebenfalls anhaltender Bewegungseinschränkung eine Arthrolyse und Narkosemobilisation erwogen werden. Dabei werden im Rahmen einer Schultergelenkspiegelung (Arthroskopie) Narbenstränge im Schultergelenk gelöst und die geschrumpfte Gelenkkapsel erweitert.
Nachbehandlung
Nach der Operation ist ein stationärer Aufenthalt von mehreren Tagen notwendig. Ziel ist es, die Schulter – in der Regel unter Zuhilfenahme von regionalen Anästhesieverfahren – schmerzfrei physiotherapeutisch zu beüben. Auch eine Fortführung der Krankengymnastik im Anschluss an den stationären Aufenthalt ist wichtig. Wenn möglich, sollte die anschließende ambulante Nachbehandlung bereits vor dem operativen Eingriff organisiert werden.