„Ich habe Bruno Kaltwasser leider nicht mehr persönlich kennengelernt“, sagt Brigitte Götz-Paul, die Geschäftsführerin des BG Klinikums. „Aber ich weiß sehr zu schätzen, was er für unser Krankenhaus und unsere Patientinnen und Patienten geleistet hat.“

Lagerungsexperte und „Meister des Weißgipses“

Als Experte der Pflege war er unter anderem maßgeblich am Aufbau des Querschnittzentrums des BG Klinikums beteiligt. Bruno Kaltwasser entwickelte jedoch auch neue Lagerungsmöglichkeiten insbesondere für Rückenmarkverletzte und Polytrauma-Patientinnen und -Patienten, die für seine Zeit herausragend waren. Die individuell zugeschnittenen Matratzen aus Schaumstoff hatten an den Stellen Aussparungen, an denen sich Hautschäden durch anhaltenden Druck (Wundliegen oder Dekubitus) bilden könnten.

Im Kreis der Kolleginnen und Kollegen galt Bruno Kaltwasser zudem als „Meister des Weißgipses“, mit dem früher regelmäßig Knochenbrüche und Bänderrisse versorgt wurden.

Pionier und Vordenker

Darüber hinaus hat Bruno Kaltwasser die Planungen zur Errichtung des Personalwohnhochhauses (PWWH) am BG Klinikum wesentlich mitvorangetrieben. Dieses bot nicht nur ansprechenden Wohnraum für Einzelpersonen, sondern – ein absolutes Novum in den 1970er Jahren – auch für Ärztinnen/Ärzte und Krankenschwestern/Pfleger mit ihren Familien.

Insbesondere in Verbindung mit dem Bau der Kindertagesstätte auf dem Gelände der Unfallklinik trug das PWWH entscheidend dazu bei, dass die wichtigen Fachkräfte der „BGU“ oft jahrzehntelang erhalten blieben. Denn auch die Betreuungszeiten in der Kita waren mit den Dienstzeiten der Beschäftigten abgestimmt. „Bruno Kaltwassers Vision der Personalbindung durch besondere Leistungen für Beschäftigte wird im BG Klinikum bis heute gelebt“, sagt Götz-Paul. Noch immer stehen den Mitarbeitenden Wohnungen in unterschiedlichen Größen und zahlreiche Kitaplätze zur Verfügung.

Bundesverdienstkreuzträger und Buchautor

Bruno Kaltwasser, der für seine besonderen Verdienste das Bundesverdienstkreuz verliehen bekam, war auch als Autor sehr aktiv. Fachbücher und -artikel wie „Chirurgie der Knochen und Gelenke“, „Lagerung von Schwerstverletzten“ oder „Auf die Lagerung kommt es an: Dekubitusprophylaxe und -therapie“ gehören zu den rund 60 Veröffentlichungen, an denen er mitgewirkt hat.

„Der Tod ist das Tor zum Licht"

(Franz von Assisi)

„Unser tiefes Mitgefühl gilt der Trauerfamilie und allen Angehörigen von Bruno Kaltwasser“, so Brigitte Götz-Paul. Die Unfallklinik werde sein Wirken für immer in Ehren halten.