Honduranischer Arbeitsminister begeistert von Traumamedizin und Notfallpflege
Eine hochrangige Delegation aus Honduras mit Arbeitsminister Olvin Anibal Villalobos Velazquez an der Spitze hat im Rahmen eines Deutschlandaufenthaltes das BG Klinikum Duisburg besucht. Bei einer Führung durch das Haus und in einem Roundtable-Gespräch mit der Klinikleitung informierten sich die Gäste über die moderne Rettungs- und Traumamedizin in der Unfallklinik – in Theorie und Praxis.
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10.11.2021Pressekontakt
Dieter Lohmann
„Wir freuen uns sehr über Ihr Kommen und auf den Austausch mit Ihnen“, sagte die Geschäftsführerin des BG Klinikums Brigitte Götz bei der Begrüßung der honduranischen Besucher. „Gerne geben wir Ihnen die Möglichkeit, unsere Klinik kennenzulernen und den Dialog mit Ärzten und Pflegekräften zu suchen“, ergänzten Univ.-Prof. Dr. med. Marcel Dudda – Ärztlicher Direktor – und Pflegedirektor Oliver Crone.
Arbeitsminister Olvin Villalobos betonte: „Ich bin sehr beeindruckt von dem überaus freundlichen Empfang. Ich bin aber auch gespannt zu erleben, wie ein so hochspezialisiertes überregionales Traumazentrum wie Ihres arbeitet“. Begleitet wurde Villalobos u.a. von Dirk Steimmel, dem Vorstandsvorsitzenden des Bundesverbandes Medizinischer Hilfsberufe e.V. in Duisburg.
Unfallopfer im Visier
Viele interessante Eindrücke sammelte die Delegation um Villalobos zunächst bei einer Infotour in Sachen Unfallmedizin. Den Anfang machte dabei eine Besichtigung des Rettungstransporthubschraubers Christoph 9, der bereits seit Jahrzehnten am BG Klinikum Duisburg stationiert ist. Dr. med. Sascha Zeiger – Leitender Arzt im Zentrum für Notfallmedizin/Zentralambulanz sowie Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Stadt Duisburg – gab den Gästen dort einen Überblick über die Arbeit des Hubschrauberteams. Christoph 9 startet vom BG Klinikum aus jedes Jahr zu rund 1.100 Rettungseinsätzen in der gesamten Region Rhein-Ruhr. Zusammen mit Dr. med. Veronika Weichert, Leitung Luftrettungszentrum im BG Klinikum, stellte Zeiger anschließend u.a. auch das vielfältige medizinische Equipment des Hubschraubers vor.
Zwischen Computertomographie und Teleradiologie
Von da aus ging es in die Notaufnahme und in den frisch renovierten, mit einem neuen, hochmodernen Computertomographen (CT) bestückten Schockraumkomplex der Unfallklinik. Dort warteten Dr. med. Niels Erasmus Krahn – ebenfalls Leitender Arzt im Zentrum für Notfallmedizin/Zentralambulanz – und die Bereichsleiterin Notfallpflege, Nicola Liedlbauer, auf die Besucher. Sie brachten der Delegation die Abläufe und Maßnahmen im Rahmen der Versorgung schwer- und schwerstverletzter Unfallopfer näher.
Prof. Dr. med. Patric Kröpil, der Chefradiologe im Hause, demonstrierte den Gästen darüber hinaus, wie moderne Teleradiologie funktioniert. Damit ist es u.a. im Notfalldienst möglich, aktuelle CT-Aufnahmen von Schwerverletzen nicht nur in der Klinik sondern auch aus dem Homeoffice zu sichten und mit gleicher Qualität radiologisch auszuwerten.
Projekt „MitSprache“
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des Besuches war anschließend das Projekt „MitSprache“. Dieses hat Dirk Steimmel vom Bundesverband Medizinischer Hilfsberufe e.V. in Duisburg zusammen mit dem honduranischen Arbeitsministerium ins Leben gerufen. Ziel ist es, jungen Honduranern eine berufliche Perspektive zu geben und zugleich den Personalmangel in Duisburg im Bereich Pflege zumindest teilweise abzufedern.
Im Rahmen des Projektes erhalten honduranische Abiturienten im eigenen Land Deutschunterricht und Einführungskurse in die Pflege. Mit diesem Wissen im „Gepäck“ werden sie anschließend nach Deutschland kommen, um ihre berufliche Fachausbildung für Pflege zu absolvieren. Und hier kommt nach dem Wunsch der Projektleiter das BG Klinikum Duisburg ins Spiel: Denn für diese Ausbildung werden noch leistungsstarke Kooperationskliniken gesucht.
Honduras plant Spezialzentrum zur Traumaversorgung
Doch Villalobos hat in seinem Heimatland noch viel mehr vor: „Wir wollen bei uns so schnell wie möglich das erste Spezialzentrum zur Traumaversorgung aufbauen.“ Er sei daher sehr daran interessiert, junge honduranische Mediziner in der Notfallmedizin fitmachen zu lassen – beispielsweise im BG Klinikum Duisburg. „Das sind spannende Projekte. Sie könnten zu einer Win-win-Situation für beide Seiten führen“, waren sich Götz, Dudda und Crone einig. Doch zunächst sind weitere Sondierungsgespräche über eine mögliche Kooperation zwischen dem honduranischen Arbeitsministerium und dem BG Klinikum Duisburg nötig – und auch bereits geplant.
Teamarbeit begeistert
Für Villalobos hatte sich die Stippvisite in der Unfallklinik offenbar in jedem Fall gelohnt: „Ich freue mich über die überwältigenden Informationen und Eindrücke, die wir in Ihrem exzellenten Traumzentrum erhalten haben“, so der Arbeitsminister bei der Verabschiedung. Er sei insbesondere begeistert vom gelebten Teamgedanken und der hohen medizinischen und pflegerischen Fachkompetenz in der Unfallklinik.