Nerventransfers gegen Stumpf- und Phantomschmerzen
Drei von vier Patientinnen und Patienten klagen nach Amputationen über so genannte Stumpf- oder Phantomschmerzen. Ein neues Forschungsprojekt am BG Klinikum Duisburg könnte nun einen Weg aufzeigen, um diese bisher fast unvermeidliche Schmerzproblematik bei Beinamputierten effektiv zu behandeln. Im Mittelpunkt der Studie steht ein vielversprechendes, innovatives OP-Verfahren, das bislang nur in der Unfallklinik und einer weiteren Klinik in Deutschland in größerem Umfang zum Einsatz kommt.
„Bei dieser Behandlungsmethode werden die im Beinstumpf verbliebenen Nerven, die für den Stumpf- bzw. Phantomschmerz verantwortlich sind, zielgerichtet auf andere Nerven umgeleitet. Diese Nerven sind für die Kontraktion von Muskeln zuständig, haben jedoch aufgrund der Amputation keine Funktion mehr“, erklärt Dr. med. Detlef Schreier, leitender Arzt der Sektion Periphere Nervenchirurgie am BG Klinikum Duisburg und ausgewiesener Spezialist für Nerventransfers im Hause. „Wir nennen dieses Verfahren ‚Targeted Muscle Reinnervation (TMR)‘“.
Weiterführende Informationen zu den Forschungsprojekten der DGUV:
Die Forschenenden des BG Klinikums Duisburg untersuchen in dem neuen Projekt zusammen mit Kolleginnen und Kollegen um Dr. med. Jennifer Ernst von der Medizinischen Hochschule Hannover die Wirksamkeit dieser Methode. Von links nach rechts: Forschungsmanager Dr. rer. nat. Tobias Ohmann, Dr. med. Jennifer Ernst (Medizinischen Hochschule Hannover) und Dr. med. Detlef Schreier (BG Klinikum Duisburg).
Dr. med. Detlef Schreier ist Leitender Arzt der Sektion Periphere Nervenchirurgie am BG Klinikum Duisburg und ausgewiesener Spezialist für Nerventransfers. (Bild: BG Klinikum Duisburg)