Sakrale Neuromodulation
Die Sakrale Neuromodulation wird oft auch als „Blasen- oder Beckenbodenschrittmacher“ bezeichnet. Bei diesem Verfahren werden elektrische Stromimpulse dazu genutzt, die Informationsweiterleitung zwischen Gehirn und den Beckenorgangen zu beeinflussen.
Durch sanfte elektrische Stimulationen können hiermit verschiedene Leiden fehlgesteuerter Nerven der Blasen- und/oder Darmfunktion gelindert werden. Das Anwendungsspektrum reicht von einer verbesserten Blasen- und Darmentleerung bis zur Verbesserung der Harn- und Stuhlkontinenz. Eine Wirksamkeit wurde auch bei chronischen Schmerzzuständen der Unterleibsorgane beobachtet.
In einer ersten Testphase werden in einem minimal invasiven Verfahren die Elektroden mit Hilfe einer Hohlnadel an die für die Blasen- u. Darmfunktion zuständigen Nervenwurzeln geführt. Direkt während des Eingriffes kann durch elektrische Stimulation die korrekte Lage der Elektrode überprüft werden. Durch einen externen Stimulator, der in der Testphase am Hosenbund getragen wird, kann die ausreichende Wirksamkeit über einen Zeitraum von mehreren Wochen im eigenen Zuhause und Alltag überprüft werden. Erst wenn diese überzeugend gegeben ist, wird in einem zweiten Schritt der elektronische Impulsgeber in eine von außen nicht sichtbare Hauttasche oberhalb des Gesäßes implantiert. Drahtlos lässt sich der Schrittmacher im weiteren Verlauf von außen programmieren. Seine Lebensdauer beträgt bis zu 10 Jahr, wobei auch wiederaufladbare Geräte zwischenzeitlich zur Verfügung stehen.
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