Hilfe für Sayed
Der neunjährige Sayed erlitt 2019 nach einem Unfall in Afghanistan einen Knochenbruch, der sich ent-zündete. Im BGKH half ihm das Team der Septischen Unfallchirurgie wieder auf die Beine.
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15.06.2021Pressekontakt
Christiane Keppeler
Im Juli 2019 wurde Sayed in seiner Heimatstadt Kabul von einem Fahrzeug angefahren und schwer verletzt. Der neunjährige Junge erlitt bei dem Unfall einen offenen Unterschenkelbruch an seinem rechten Bein, der sich infizierte. Leider brachte die Behandlung durch verschiedene örtliche Mediziner:innen nicht die gewünschte Besserung. Über die Hilfsorganisation Friedensdorf International wurde Sayed im Februar 2020 schließlich in ein deutsches Krankenhaus zur weiteren Behandlung gebracht. Dort wurde der Junge mehrfach operiert und es konnte ein Fixateur angebracht werden.
Behandlung im BG Klinikum
Da in Sayeds Unterschenkel weiterhin eine Instabilität verblieb, also der Knochen noch immer nicht belastbar war, wurde er schließlich an die Expert:innen des BG Klinikums Hamburg (BGKH) überwiesen. Das Team der Septischen Unfallchirurgie mit Oberärztin Dr. Rita Schoop betreute den Fall: „Im November 2020 kam Sayed zu uns. Wir haben zunächst den Infekt, der noch im Knochen war, operativ beruhigt und erneut einen Fixateur angelegt. Nach sechs Wochen konnten wir dann durch eine sog. Knochenlagerung aus Sayeds eigenem hinteren Beckenkamm den etwa 6 cm großen Halbschalendefekt im Unterschenkel vollständig auffüllen.“
Frühzeitige Hilfe durch Expert:innen entscheidend
Das Team der Septischen Unfallchirurgie am BGKH ist auf die Behandlung komplizierter und häufig langwieriger Knochenentzündungen spezialisiert, die als Folge von offenen Knochenbrüchen, Operationen oder dem Einsatz von Implantaten entstehen können. Chefarzt Dr. Ulf-Joachim Gerlach: „Viele Patienten, die zu uns kommen, haben bereits einen langen Weg und mitunter bereits erfolglose Operationen hinter sich. Häufig wurde ihnen gesagt, dass eine Amputation der letzte Ausweg sei. Um diesen Menschen helfen zu können, ist es wichtig, dass sie so früh wie möglich in eine spezialisierte Abteilung, wie hier im BGKH überwiesen werden. In vielen Fällen können wir den Patienten eine neue Perspektive geben.“
Eine Perspektive hat nun auch Sayed. Nachdem der im BG Klinikum eingesetzte Fixateur im März 2021 entfernt werden konnte, trug der Junge zunächst zum Schutz noch einen Unterschenkelcast. Seit Ende April 2021 kann er sein Bein wieder voll belasten und sogar ohne den Cast über die Krankenhausflure rennen und hüpfen. Dr. Rita Schoop: „Es war eine wahre Freude ihn so zu sehen. Allein das Fußballspielen muss Sayed noch eine Weile bleiben lassen, auch wenn es ihm schwer fällt.“
Die Behandlung wurde mittlerweile erfolgreich abgeschlossen und Sayed kann nun nach Afghanistan zurückkehren.
Das BG Klinikum Hamburg arbeitet seit etwa 30 Jahren im Rahmen eines Projekts mit der Hilfsorganisation Friedensdorf zusammen, um Kinder aus Krisengebieten unentgeltlich in Deutschland zu behandeln.
Wer das Engagement des Klinikums unterstützen möchte, kann dies wie folgt tun:
Empfänger: BG Klinikum Hamburg gGmbH
IBAN: DE63 2004 0000 0120 3900 00
BIC: COBADEFFXXX
Verwendungszweck: Behandlung von Friedensdorfkindern