Intradurale Tumoren
Als intradurale Tumoren werden Geschwulstbildungen im Bereich der Wirbelsäule, innerhalb der Rückenmarkshaut, bezeichnet.
Als Symptome können Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule sowie neurologische Ausfallserscheinungen wie z. B. Gefühlsstörungen, Kraftminderung, Blasen- und Mastdarmstörungen sowie unspezifische Symptome wie Greif- oder Gangunsicherheit auftreten – abhängig von der Lage des Tumors. Ohne Behandlung kann es im Verlauf zu einer Druckschädigung des Rückenmarks bis hin zu einer Querschnittlähmung kommen.
Zur Diagnosefindung werden Röntgenbilder, Magnetresonanztomographie (MRT) und gegebenenfalls Computertomographie (CT) eingesetzt. Die Funktionsfähigkeit der Nervenstrukturen wird im Rahmen sogenannter Neurophysiologischer Tests untersucht. Bei Verdacht auf Absiedlungen (Metastasen) im Bereich der Wirbelsäule bei nicht bekanntem Tumorleiden muss begleitend eine weitere Abklärung und Suche des Ursprungstumors in Zusammenarbeit mit einem Onkologen erfolgen.
Die Behandlung erfolgt meist operativ, möglichst frühzeitig. Ziel der Operation ist die vollständige Entfernung des Tumors ohne Schädigung der Nervenstrukturen, um eine Entlastung der Nervenstrukturen zu erreichen. Dies gelingt durch die Verwendung eines hochleistungsfähigen OP-Mikroskopes, den Einsatz von speziellem Mikroinstrumentarium und unter standardmäßiger Nutzung eines sogenannten Neuromonitorings, bei dem die Nervenfunktion bei der operativen Behandlung lückenlos geprüft wird. Hierdurch kann die Sicherheit der Operation entscheidend erhöht werden. Je nach Tumorart, -größe und -lage ist eine teilweise oder sogar vollständige Entfernung der Wirbelbögen oder des Wirbelkörpers notwendig. Um eine hieraus folgende Instabilität der Wirbelsäule zu vermeiden, kommen in diesem Falle Implantate zur Stabilisierung (Schrauben-Stangensysteme und/oder ein künstlicher Wirbelersatz) zum Einsatz.
Eine postoperative bzw. alleinige Bestrahlung oder begleitende Chemotherapie kann, abhängig von der Tumorart, sinnvoll sein.
Die Prognose von Tumoren im Bereich der Wirbelsäule ist stark von der Tumorart, der Lokalisation und dem Stadium der Erkrankung abhängig und kann nicht pauschal beurteilt werden. Ein sehr wichtiges Kriterium ist jedoch die präoperativ vorhandene Schwere der neurologischen Ausfallserscheinungen.
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