Bakterien können auf verschiedene Wege in den Knochen gelangen: z. B. im Rahmen eines Unfalls, bei dem sich ein Knochenbruch mit Weichteilverletzung ereignet, infolge einer Operation oder über die Blutbahn bei Vorliegen anderer Entzündungen im Körper (z. B. Zahnwurzelentzündung).

Ohne eine konsequente Behandlung droht die fortschreitende Zerstörung des Knochengewebes, die Entzündung nahegelegener Gelenke, die Entzündung der benachbarten Weichteile und die Entwicklung einer „Blutvergiftung“ (Sepsis).

Behandlungsziel ist die dauerhafte Beruhigung der Knochenentzündung und die Wiederherstellung einer belastungsfähigen Extremität. Die Behandlung der Osteitis ist langwierig und kann mehrere Monate andauern. Es sind häufig mehrere Operationen erforderlich.

Die Therapie beruht auf mehreren Säulen:

Entscheidend ist die operative Behandlung, d. h. operative Entfernung aller entzündeten Gewebeanteile. Dabei entstehen häufig Defekte und es resultiert eine Instabilität des Knochens. Eine Stabilisierung in einem äußeren Spanner (Fixateur extern) ist häufig erforderlich.

Begleitend ist eine sinnvolle Antibiotikumtherapie zur Bekämpfung der Bakterien notwendig. Diese erfolgt je nach Bedarf sowohl mit Antibiotikumträgern im Gewebe, als auch durch Infusionen und/oder Tabletten.

Nach sicherer Infektberuhigung wird die Rekonstruktion entstandener Defekte, d. h. Wiederaufbau der entstandenen Knochendefekte und ggf. von Defekten der Weichteile durchgeführt.

Im Verlauf erfolgt dann der schrittweise Aufbau der Belastung und Bewegung, bei Bedarf die  Versorgung mit Hilfsmitteln (z. B. orthopädische Schuhe, Orthesen).

Die Osteitis ist als chronische Erkrankung anzusehen. Eine langfristige Nachsorge ist deshalb wichtig, da ein Wiederaufflammen der Entzündung unter bestimmten Umständen möglich ist.