Proktologie

Die Proktologie befasst sich mit Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Enddarms. Dazu gehören Mastdarm und Analkanal einschließlich der umgebenden Haut. Das breite Spektrum der Krankheiten reicht von Hämorrhoidal­leiden bis zu bösartigen Tumoren. 

Je nach Krank­heits­bild erfolgt die Diagnostik mittels Untersuchung der Afterregion sowie durch Spiegelung des End- und Mastdarms (Prokto- / Rektoskopie) oder des gesamten Dickdarms (Koloskopie).

Hämorrhoiden

Die Therapie krankhaft vergrößerter Hämorrhoiden richtet sich nach Beschwerden und Ausprägung der Hämorrhoiden: In einem frühen Stadium (I und II) lassen sie sich durch Verödung (Sklerose) zum Schrumpfen oder durch eine Gummiband­ligatur zum Absterben bringen. Auch die operative Entfernung der Hämorrhoiden ist möglich. Im fortgeschrittenen Stadium (III und IV) kann die Behandlung mittels Longo-Hämorrhoidopexie erfolgen, indem vorgefallene Hämorrhoiden operativ wieder zurück an ihre Position gebracht werden.

Analfissuren

Die Behandlung einer Analfissur erfolgt zunächst konservativ durch Gabe von Stuhl­weich­machern, schmerz­stillenden und den Schließ­muskel entspannenden Salben. Sollte der Riss in der Anal­­schleim­­haut dadurch nicht abheilen, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden. 

Analprolaps und Rektumprolaps

Durch eine Spiegelung des End- und Mastdarms lassen sich die Ausprägung der vorgefallenen Anal­schleim­haut oder des vorgefallenen Mastdarms gut beurteilen und die Krankheits­bilder unterscheiden. In beiden Fällen kann eine Heilung nur durch eine Operation erreicht werden.  

Perianale Abszesse

Die Behandlung akuter Analabszesse erfolgt stets durch eine Operation: Der Abszess wird eröffnet und darin enthaltener Eiter abgeleitet. Vorhandene Analfisteln können entweder sofort gespalten oder nach Abklingen der akuten Entzündung chirurgisch versorgt werden. 

Steiß­bein­fistel

Steiß­bein­fisteln (Sinus pilonidalis) behandeln wir abhängig vom Krankheits­bild: Akute Abszesse werden geöffnet und geleert. Nach Abklingen der Entzündung kann das Gewebe operativ entfernt und anschließend verschlossen werden. Eine nicht akut entzündete oder chronische Steiß­bein­fistel lässt sich auch direkt entfernen und mit einer Haut­lappen­plastik decken.

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