Dominik beim Praxiseinsatz in der Ergotherapie

Vom Patienten zum Therapeuten

Dominik Weber schneidet sich 2018 während der Arbeit mit einer Kreissäge in die linke Hand. Schon bald ist klar: die schweren Verletzungen machen eine Rückkehr in seinen Beruf als Monteur unmöglich. Durch die Behandlung im BG Klinikum Hamburg entwickelt er eine neue Perspektive.

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27.10.2021

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Dominik Weber arbeitet im Februar 2018 als Monteur auf einer Baustelle, als er sich mit der Kreissäge in die linke Hand schneidet. Dabei werden diverse Knochen, Sehnen, Bänder, Nerven und Gefäße verletzt. Sofort wird der junge Mann ins BG Klinikum Hamburg eingeliefert und dort vom Team der Handchirurgie versorgt. Auf die Akutversorgung folgen 1,5 Jahre, in denen Dominik 17-mal an der Hand operiert wird. Zwischen den OPs erfolgt immer wieder die Rehabilitation. Hand und Finger können gerettet werden, allerdings sind die Gelenke von Ring-, Mittel- und Zeigefinger versteift und die Feinmotorik eingeschränkt. Eine Rückkehr in seinen alten Beruf wird unmöglich.

Ausbildung zum Ergotherapeuten

Schon während der Reha in Boberg reift jedoch der Wunsch in Dominik, selber Ergotherapeut zu werden: „Ich hatte schon früher Interesse an diesem Berufsfeld“, erzählt der gebürtige Ostfriese. „Als ich dann hier selber erfahren habe, was einem die Ergotherapie bringen kann und was das den Patientinnen und Patienten gibt, stand der Entschluss für mich schnell fest.“ Heute absolviert Dominik eine Ausbildung zum Ergotherapeuten an der Döpfer Schule Hamburg gGmbH. Dr. Klaus-Dieter Rudolf, Chefarzt Hand-, Plastische- und Mikrochirurgie freut sich für ihn: „Komplexe Handverletzungen sind immer eine Herausforderung für das gesamte Team, die Ansprechpartner der Berufsgenossenschaften eingeschlossen. Umso schöner ist es zu sehen, dass nach einer solchen Verletzung und 17 Operationen ein funktioneller Zustand hergestellt ist, der eine berufliche Reintegration zulässt. Soziale und berufliche Teilhabe sind schließlich unser gemeinsames Ziel.“

Rückkehr nach Boberg

Kürzlich absolvierte Dominik sogar einen elfwöchigen Praxiseinsatz in der Ergotherapie des BG Klinikums: „Es ist eine schöne Erfahrung, den Patientinnen und Patienten etwas mitgeben zu können. Ich bringe eine andere Sicht auf ihre Situation mit und weiß, wie es sich anfühlt, wenn man frustriert ist und einem die Decke auf den Kopf fällt. Gleichzeitig kann ich aber zeigen, dass eine Verletzung auch eine Chance sein kann, die einem eine neue Perspektive ermöglicht.“ Auf den Klinikfluren wurde Dominik häufig wiedererkannt und seine ehemaligen Therapeutinnen und Therapeuten leiteten ihn während seines Praktikums an. So auch Knut Niemann, komm. Leiter der Ergotherapie: „Dominik 1,5 Jahre in seinem Rehaprozess zu begleiten war uns eine große Freude, denn er hat über die gesamte Zeit mit großer Geduld intensiv und akribisch an sich gearbeitet. Ihn jetzt hier während seiner Ausbildung zum Ergotherapeuten weiter begleiten zu dürfen, macht uns einerseits stolz, zeigt aber auch, was möglich ist, wenn alle Bedingungen optimal sind.“

Seinen Praxiseinsatz im BG Klinikum hat Dominik mittlerweile abgeschlossen. Irgendwann zurückzukehren und sogar hier zu arbeiten, kann er sich aber gut vorstellen: „Das Haus gibt mir einfach ein positives Gefühl. Das liegt auch an den Menschen hier und der Art, wie sie zusammenarbeiten.“ Sein Examen absolviert er im August 2022.