Bergmannstrost wird europäisches Kompetenzzentrum für Wirbelsäulenchirurgie
Das BG Klinikum Bergmannstrost Halle wurde zum Kompetenzzentrum für Wirbelsäulenchirurgie (Surgical Spine Centre of Excellence, SSCoE) zertifiziert und entspricht damit den hohen Standards der europäischen Wirbelsäulengesellschaft EUROSPINE.
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21.07.2021Pressekontakt
Christian Malordy
„Die Wirbelsäulenchirurgie ist seit dem Bestehen des Bergmannstrost 1997 eine der zentralen Kompetenzen des Hauses. Das Besondere war von Beginn an, dass die Wirbelsäulenchirurgie in den drei Fachkliniken Neurochirurgie, Unfallchirurgie und dem Zentrum für Rückenmarkverletzte zuhause war. Diese fachlich kreative Zusammenarbeit findet mit der Zertifizierung eine deutlich sichtbare Förderung und Wertschätzung“, so Oberarzt Dr. Bernhard W. Ullrich, Unfallchirurg und einer der drei ärztlichen Leiter des Zentrums. Für eine erfolgreiche Zertifizierung muss die Klinik unter anderem eine hochqualifizierte Rund-um-die-Uhr-Versorgung für Wirbelsäulenverletzte durch spezialisierte Chirurgen und OP-Pflegekräfte nachweisen und vollumfängliche radiologische Diagnostik sicherstellen.
In dem Kompetenzzentrum für Wirbelsäulenchirurgie arbeiten das Zentrum für Rückenmarkverletzte und Klinik für Orthopädie, die Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie sowie die Klinik für Neurochirurgie des Bergmannstrost eng zusammen. Eingebunden sind zudem zahlreiche weitere Fachbereiche des Hauses, sowie externe ambulante Partner und das Universitätsklinikum Halle. „Durch die Bündelung der Expertise stellen wir eine schnelle und strukturierte Diagnostik und chirurgische Intervention sicher“, so Dr. Ullrich. Zum Spektrum des Kompetenzzentrums gehört die operative Behandlung von Verletzungen, degenerativen Erkrankungen, Tumoren, Infektionen und Deformitäten der Wirbelsäule. „Dabei wird vor jedem Eingriff genau geprüft, ob die Beschwerden des Patienten auch ohne Operation behandelt werden können.“
Für die vier Jahre gültige Zertifizierung mussten die beteiligten Fachrichtungen des Bergmannstrost hohe Anforderungen erfüllen. Die spezielle Qualifizierung der ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Mitarbeiter musste ebenso nachgewiesen werden wie eine Mindestanzahl von Wirbelsäulenoperationen in allen Schweregraden pro Jahr (im Bergmannstrost sind es mehr als 1000 Eingriffe im Jahr) sowie optimale medizintechnische Voraussetzungen. Unter anderem muss das Zentrum eine 24-stündige Notfallversorgung vorhalten und damit verbunden eine durchgehende, ganzjährige Rufbereitschaft eines auf Wirbelsäulen spezialisierten Facharztes. Auch eine Schmerztherapie und radiologische Diagnostik muss immer verfügbar sein. Und nach der OP übernehmen speziell qualifizierte Physiotherapeuten und Pflegefachkräfte die therapeutische Betreuung der Patienten.
„Unseren Patienten steht ein interdisziplinäres Team zur Seite, das auf Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert ist und das eine Versorgung über die bereits etablierten Möglichkeiten hinaus anbieten kann“, so Dr. Ullrich zu der Leistungsfähigkeit des Zentrums. Durch Investitionen in robotergestützte Operationstechnik und hochmoderne Bildgebung im OP wird zudem das jetzt schon breite Portfolio des Bergmannstrost im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie weiter ausgebaut.
Das BG Klinikum Bergmannstrost Halle ist deutschlandweit die dritte berufsgenossenschaftliche Klinik, die als europäisches Kompetenzzentrum zertifiziert wurde. Die BG Kliniken – Klinikverbund der gesetzlichen Unfallversicherung hat sich die Qualitätsführerschaft im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie auf die Fahnen geschrieben. „Das bedeutet eine schnellstmögliche, fachübergreifende und innovative Versorgung der Patienten auf höchstem Niveau und mit allen geeigneten Mitteln – von der Unfallstelle bis zur Rehabilitation. Die Auszeichnung als europäisches Kompetenzzentrum bestätigt uns in diesem Anspruch“, so Dr. Ullrich.
Die Zertifizierung erfolgte im Rahmen des europäischen Zertifizierungsprogramms EUROSPINE Surgical Spine Center of Excellence für wirbelsäulenchirurgische Zentren in Krankenhäusern in ganz Europa. Das Programm wurde 2018 von der europäischen Wirbelsäulengesellschaft EUROSPINE, der EUROSPINE Foundation (ESF) und einer Task Force führender Einzelmitglieder der internationalen Wirbelsäulengemeinschaft entwickelt. Das Ziel des SSCoE-Programms ist es, die Behandlungsqualität in der Wirbelsäulenchirurgie europaweit zu verbessern und Patienten mit Wirbelsäulenerkrankungen optimal beraten und versorgen zu können.
Ansprechpartner
Dr. med. Bernhard W. Ullrich, Oberarzt
Leiter des Zentrums (rotierende Leitung)
Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
Tel.: 0345 132 - 66 32 (Sekretariat)
Dr. med. Peter Stosberg, Oberarzt
Stellvertr. Leiter des Zentrums
Klinik für Neurochirurgie
Tel.: 0345 132 - 74 04 (Sekretariat)
Dr. med. Friedrich Weidt, Oberarzt
Stellvertr. Leiter des Zentrums
Zentrum für Rückenmarkverletzte und Klinik für Orthopädie
Tel.: 0345 132 - 63 08 (Sekretariat)