Bobath-Konzept

Befundaufnahme und Behandlung Erwachsener und Kinder mit neurologischen Erkrankungen

Geschichte und Konzept:

Diese Behandlungsform wurde von der Krankengymnastin Berta Bobath nach dem 2. Weltkrieg auf der Grundlage ihrer Erfahrungen und Beobachtungen entwickelt. Als Neurologe hat ihr Mann dieses Konzept neurophysiologisch untermauert. Entwickelt wurde das Bobath-Konzept für die Behandlung von halbseitengelähmten Patientinnen und Patienten, heute wird es hauptsächlich bei der Behandlung von Erkrankungen des Zentralnervensystems eingesetzt. 

Die Therapie muss immer als umfassende Behandlung gesehen werden. Alle an der Behandlung Beteiligten planen die Behandlung gemeinsam und stimmen sich ab, z. B. Physiotherapie- und Pflegefachkräfte, Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten usw. 

Erfolgreich kann eine Behandlung nach dem Bobath-Konzept nur sein, wenn bestehende Wahrnehmungsprobleme erkannt und therapiert werden. 

Behandlungsprinzipien:

In der Behandlung wird versucht pathologische Haltungs- und Bewegungsmuster zu hemmen, um einen möglichst normalen Muskeltonus zu erreichen. Gleichzeitig werden normale Reaktionen (Stellreaktion, Gleichgewichtsreaktion, usw.) angebahnt. Beides wird von sog. Schlüsselpunkten (z. B. Becken) aus eingeleitet. Im Bobath-Konzept wird mit 3 Behandlungstechniken gearbeitet, die in der Therapie ineinander übergehen:

  • Inhibition (Hemmung) von Tonus und pathologischen Bewegungsmustern, um eine bessere Ausgangssituation für aktive Bewegungen zu schaffen
  • Fazilitation (Bahnung) physiologischer Bewegungsmuster
  • Stimulationstechniken im Sinne von Maßnahmen, die das taktile, propriozeptive und vestibuläre Wahrnehmungssystem ansprechen

Ziele der Behandlung sind:

  • Änderung pathologischer Bewegungsmuster durch Verbesserung der Tonusregulation 
  • Unterstützen der Wahrnehmung
  • Hemmung abnormer Bewegungsmuster und Bahnung physiologischer Bewegungsmuster

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