Proprio­zeptive Neuro­muskuläre Fazilitation (PNF)

Therapeutische Behandlung zur Normalisierung gestörter Bewegungsabläufe

Geschichte und Konzept:

Das Konzept der PNF wurde zwischen 1942 und 1951 in den USA von der Physiotherapeutin Margret Knott und dem Neurophysiologen Dr. Herman Kabat begründet. Diese Technik hat das Ziel, die Leistung der Nerven und Muskeln durch Stimulation der Propriozeptoren (Gelenk- und Muskelrezeptoren) zu verbessern.

In der Behandlung werden durch differenzierte Reize, beginnend an den gesunden Körperabschnitten der Patientin oder des Patienten, dreidimensionale, spiralige Bewegungsmuster (Pattern) gegen adäquaten Widerstand durchgeführt. Diese Bewegungsmuster werden im ZNS als Teil eines Gesamtbewegungsmusters erkannt.

Behandlungsprinzipien:

  • Stimulation der Propriozeptoren (Stellungs- und Bewegungsrezeptoren) durch bestimmte Ausgangsstellungen, Dehnungen von Muskel- und Sehnenspindeln, Druck und Zug auf Gelenkrezeptoren sowie Widerstände
  • Stimulation von Exterozeptoren (Rezeptoren der Außenwahrnehmung) durch taktile, optische, akustische und thermische Reize.
  • Zeitliche und räumliche Summation der Stimuli
  • Überfließen der Muskelaktivität von gesunden, kräftigen Körperabschnitten auf betroffene, schwächere Körperabschnitte
  • Einbau der erlernten Bewegungen in die täglichen Aktivitäten

Ziele der Behandlung sind:

  • Fazilitation (Bahnung) physiologischer Bewegungsmuster bei gleichzeitigem Abbau pathologischer Bewegungsmuster und damit
  • Förderung des Zusammenspiels zwischen Nerven und Muskeln (Verbesserung sensomotorischer Leistung)
  • Normalisierung des Gesamtmuskeltonus
  • Verbesserung von Koordination, Kraft, Dehnfähigkeit und Ausdauer der Muskulatur
  • Wiederherstellung eines physiologischen Bewegungsverhaltens

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