Einfluss der Rückenmarksverletzung auf die Blase
Die Nieren halten den Flüssigkeitshaushalt des Körpers aufrecht und sorgen für die Ausscheidung von Abbauprodukten aus dem Körper. Der Urin wird durch die beiden Harnleiter zur Harnblase befördert. Der Blasenmuskel sammelt den Urin (Reservoirfunktion der Blase) bis zu einer gewissen Speichermenge und entleert die Blase ab einem gewissen Füllungsvolumen unausweichlich. Dabei zieht sich der Blasenmuskel zusammen und der Schließmuskel am Blasenhals, der ansonsten die Blase abdichtet, öffnet sich.
Dieser reflektorische und teilweise willkürliche Mechanismus ist bei der Lähmung in unterschiedlicher Weise je nach Lähmungshöhe gestört. Dies führt zu einer spastischen oder einer schlaffen Blasenfunktionsstörung.
Wird die funktionsgestörte Blase nicht regelmäßig entleert, können Blaseninfektionen entstehen, die unter Umständen schwere gesundheitliche Komplikationen nach sich ziehen. Ist die Blase überfüllt, kann es zu einem Rückstau in die Harnleiter und die Nieren kommen. Infektionen können bis ins Nierenbecken hochsteigen und Erkrankungen bis hin zum Nierenversagen bei chronischer Nierenschädigung hervorrufen.
Früherkennung und Behandlung sind daher sehr wichtig und regelmäßige urologische Routineuntersuchungen mit Urinproben – bei stabiler Situation in jährlichen Abständen – unerlässlich.