3D-Hightech in der Knochenbruchversorgung - BG Unfallklinik Frankfurt einer der Vorreiter
Mehr Präzision in der Knochenbruchversorgung durch 3D-Operationsplanung, intraoperative 3D-Bildgebung und durch 3D-Kunststoff-Modelle, darauf können Patientinnen und Patienten mit komplexen Knochen- und Gelenkbrüchen bei einer Operation in der BG Unfallklinik Frankfurt zählen. Doch was hat es mit den 3D-Verfahren auf sich?
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25.04.2022Die präoperative und - falls erforderlich - auch postoperative 3D-Bildgebung ist bei schwierigen Knochen- und Gelenkbrüchen bereits weit etabliert. Der konsequent nächste Schritt ist, diese Technik auch bereits intraoperativ - praktisch „online“ - einzusetzen. „Die intraoperative 3D-Bildgebung trägt bei unfallchirurgischen und orthopädischen Operationen dazu bei, Knochenfragmente optimal einzurichten Implantate und Schrauben genauer zu platzieren, und damit Komplikationen und Revisionseingriffe zu vermeiden“, weiß Oberarzt Dr. Stefan Barzen aus der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie der BG Unfallklinik Frankfurt. Die intraoperative 3D-Bildgebung ermöglicht, noch während der Operation die Einrichtung von Knochen- und Gelenkfragmenten sowie die Platzierung von Schrauben und anderen Implantaten exakt zu kontrollieren und ggf. zu korrigieren. Anders als durch die übliche intraoperative 2D-Kontrolle mit „einfachen“ Röntgenbildverstärkern erhält man durch die Hightech-3D-Röntgenbildverstärker unmittelbar ein umfassendes, dreidimensionales Schnittbildverständnis der Fragmentstellung und der Implantatlage. Hierdurch lassen sich die Versorgungssicherheit und die Versorgungsqualität nachweislich erhöhen.
Häufig wird das Verfahren in der Unfallchirurgie bei Gelenkbrüchen am Knie, am Becken, aber auch im Bereich der Sprunggelenkschirurgie und der Fußchirurgie eingesetzt, um die korrekte Stellung der Gelenke zu kontrollieren. Mittlerweile wird das Verfahren aufgrund des Erfolgs auch regelhaft bei Handgelenksbrüchen, Ellenbogenbrüchen oder in der Wirbelsäulenchirurgie durchgeführt. Die in der Nähe der Wirbelsäule liegende feine Struktur des Rückenmarks macht eine genaue Kontrolle und Navigation eingebrachter Schrauben notwendig, damit keine gefährdeten Strukturen verletzt werden. „Mit der 3D-Bildgebung steht uns faktisch eine Live-Bildgebung im OP zur Verfügung, sodass Schrauben millimetergenau an die richtige Stelle navigiert werden können, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Wir gehen hier kein Risiko ein. Die Wirbelsäulenchirurgie war ein wesentlicher Wegbereiter dieser Techniken“, so Dr. Barzen.
Weitere Vorteile liegen auch in der reduzierten Strahlenbelastung, denn durch die 3D- Bildgebung im OP sind keine weiteren schnittbildgebenden Verfahren nach dem Eingriff nötig. Studien beweisen darüber hinaus, dass das Verständnis bei den zu behandelnden Personen durch ein präoperatives 3D-Modell Ihres eigenen Gelenkbruchs zu mehr Verständnis für die Verletzung und den notwendigen Eingriff führt. Weiterhin bietet ein 3D-Modell des zu operierenden Knochens gerade auch in der Ausbildung der Ärzteschaft große Vorteile. „An einem 3D-Modell lassen sich Besonderheiten vor allem von komplexen Verletzungen sehr gut erklären und die Vorgehensweise der Operation kann am Modell geübt werden. Falls notwendig können individualisierte Implantate angefertigt werden. Dies hauptsächlich in der Endoprothetik bei schwierigen Ersatzoperationen von beispielsweise Hüftgelenken. Deshalb bilden wir unter anderem auch unsere Studierenden von der Goethe-Universität Frankfurt regelmäßig mit 3D-Modellen aus. Denn am Ende steht immer das bestmögliche operative Behandlungsergebnis im Vordergrund“, so Professor Reinhard Hoffmann, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie der BG Unfallklinik Frankfurt.
In der BG Unfallklinik ist der 3D-Scan mit integriertem CT während der OP bei schwierigen Gelenkbrüchen regelhaft geworden. Die Funktion der Navigation wird in etwa hundert Fällen benötigt und die Option eines 3D-Modells zirka 50 Mal im Jahr.
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Dr. Stefan Barzen informiert zur 3D-Operationsplanung
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