Tetra-Handchirurgie

Bei hoher Querschnittlähmung mit Beeinträchtigung der oberen und unteren Extremitäten (Tetraparese, Tetraplegie) hat die Wiedererlangung von Arm- und Handfunktionen eine hohe Priorität, denn Selbstständigkeit, Mobilität, Privatsphäre und Lebensqualität hängen hiervon wesentlich ab. In mindestens 70 % der Fälle ist dies chirurgisch möglich.

Hauptziele sind die chirurgische Wiederherstellung einer aktiven Ellenbogen- und Handgelenkstreckung, sowie einer einfachen, aber kräftigen Greiffunktion der Hand. Dies kann durch Muskel- und Nervenverlagerungen, Gelenkstabilisierungen und spastik-reduzierende Eingriffe zuverlässig erreicht werden.

Kombinationseingriffe 

Kombinationseingriffe und frühfunktionelle Übungen ermöglichen zuverlässig eine rasche Funktionsrückkehr. Sie sparen zudem Zeit und Aufwand, vermindern Risiken langer Immobilisation und verbessern die Ergebnisse in Hinblick auf Kraft, Bewegungsumfang und subjektiver Patientenzufriedenheit.

Nerventransfers bieten weitere Vorteile gegenüber Muskelumlagerungen. Sie sind jedoch weniger zuverlässig und die Funktionswiederkehr dauert mindestens 6-9 Monate. Idealer Weise werden sie mit konventionellen Konzepten der Sehnentranspositionen kombiniert.

Umfassende individuelle Beratung

Eine möglichst frühzeitige kompetente Beratung aller Betroffenen zu den chirurgischen Möglichkeiten einer Funktionsverbesserung an Arm und Hand ist fester Bestandteil des Behandlungsplans. Um den bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, ist uns die enge Kooperation unserer paraplegiologisch erfahrenen Ärzte, Handchirurgen und Therapeuten ebenso wichtig wie die transparente Kommunikation mit Patienten und Angehörigen.

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