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Knochendefekt­aufbau

Eine Knochenentzündung ist eine schwerwiegende Komplikation in der Unfallchirurgie und Orthopädie.

Eine solche bakterielle Infektion des Knochens kann nach offenen Brüchen, der operativen Versorgung von Knochenbrüchen oder auch dem Einsatz von Implantaten auftreten. Die entzündeten oder abgestorbenen Knochenanteile müssen operativ entfernt werden, um eine dauerhafte Beruhigung der Knochenentzündung zu erreichen. Für eine volle Funktionstüchtigkeit der Extremität muss der entstandene Defekt im Knochen anschließend nach Infektberuhigung wieder aufgebaut werden. 

Der notwendige Knochendefektaufbau wird in aller Regel mit zwei Verfahren durchgeführt: Bei kleineren Defekten bis zu drei Zentimeter kann gesundes Knochenmaterial aus dem Beckenknochen oder Schienbeinkopf entnommen werden, um das fehlende Knochenmaterial zu ersetzen. Bei größeren Knochendefekten (mehr als 3 cm zirkulärer Knochendefekt) kommt der Segmenttransport über externe Stabilisatoren (externer Fixteur) zum Einsatz. Bei dem Segmenttransport wird gesunder Knochen durch den Defekt gezogen. Nach Beendigung des Transportes bildet sich regulärer Röhrenknochen mit gleicher Belastbarkeit wie der ursprüngliche Knochen. Durch den Segmenttransport können auch größere Knochendefekte (bis zu 20 cm) wiederhergestellt werden.  Ein Wiederauftreten der Knocheninfektion nach abgeschlossenem Segmenttransport ist selten. In der Regel können dadurch Amputationen vermieden werden.

Mit diesen beiden Verfahren, evtl. auch in Kombination, lassen sich die meisten Knochendefekte sinnvoll aufbauen.

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