Herzrhythmus aus dem Takt: Bergmannsheil als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert

Kardiologie erfüllt hohe Qualitätsstandards in der Therapie

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10.06.2024

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Robin Jopp

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Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung: Sie kann zu Herzrasen und Luftnot führen oder sogar Herzinsuffizienz oder einen Schlaganfall begünstigen. Die Klinik für Kardiologie und Angiologie am BG Universitätsklinikum Bergmannsheil verfügt seit vielen Jahren über eine große Expertise in der Behandlung dieser Erkrankung und hat sich jetzt erstmals als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert. Die Klinik dokumentiert damit, dass sie die Qualitätsanforderungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in vollem Umfang erfüllt. Das Bergmannsheil ist die erste Klinik in Bochum, die diese Zertifizierung erhalten hat.

Auszeichnung für das gesamte Team

„Optimale Versorgungsmöglichkeiten und vor allem das breite Know-how unseres Teams sind die wesentlichen Faktoren, um Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgen zu können“, sagt Prof. Dr. Moritz Seiffert, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Bergmannsheil. „Die Zertifizierung unterstreicht, dass wir hohe Therapiestandards sicherstellen. Zugleich ist sie eine Anerkennung und Auszeichnung für unser gesamtes Team.“ Kliniken, die sich nach den Vorgaben der DGK zertifizieren lassen möchten, müssen ihre Leistungen durch externe Gutachter überprüfen und bewerten lassen. Sie müssen dokumentieren, dass die geforderte medizintechnische Ausstattung vorhanden und dass die Mitarbeitenden über die nötigen Qualifizierungen und Spezialisierungen verfügen. Ein externes Auditorenteam überprüft in der Klinik vor Ort, ob die geforderten Standards eingehalten werden.

Lebensgefährliche Folgen vermeiden

„Vorhofflimmern sollte individuell abgeklärt und behandelt werden. Dazu gehören eine frühe Diagnosestellung und eine adäquate Therapie, damit sich die Erkrankung nicht verstetigt und es nicht zu möglicherweise lebensgefährlichen Konsequenzen kommt“, erklärt Dr. Assem Aweimer, Leiter des Vorhofflimmerzentrums und Oberarzt der Kardiologischen Klinik. Zwischen zwei und vier Prozent der Bevölkerung leiden nach Schätzungen unter Vorhofflimmern. Dabei schlägt das Herz meist sehr schnell und unregelmäßig, außerdem verspüren Betroffene Luftnot, Unruhe oder Schwächegefühle. Vorhofflimmern kann aber auch schwerwiegendere Krankheiten wie Herzinsuffizienz oder Schlaganfall auslösen.

Umfassende Versorgung bei Vorhofflimmern

„Wir verfügen sowohl über eine spezialisierte Rhythmus-Sprechstunde für eine umfassende Diagnostik und Einleitung einer individualisierten Therapie als auch über ein hochmodernes, voll ausgestattetes Katheterlabor: Damit können wir sogenannte Vorhofflimmer-Ablationen sicher und mit den neuesten Techniken durchführen“, sagt Dr. Aweimer. Bei der Vorhofflimmer-Ablation wird ein minimal-invasiver Eingriff am Herzen durchgeführt, um das Vorhofflimmern zu beseitigen und den Herzrhythmus zu normalisieren. Dabei werden bestimmte Bereiche des Herzmuskels, die elektrische Störfelder erzeugen und so das Herz aus dem Takt bringen, mit speziellen kathetergestützten Verödungssystemen blockiert.

Das kürzlich ausgezeichnete Vorhofflimmer-Zentrum gewährleistet eine umfassende Versorgung aller Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern. Dies umfasst die Diagnosestellung, Therapieinitiierung und eine geregelte Nachsorge. Darüber hinaus bietet das Zentrum eine spezialisierte Rhythmus-Ambulanz für die Betreuung über den möglichen stationären Aufenthalt hinaus.

Bild (v.l.): Prof Dr. Reinhold Laun (Ärztlicher Direktor), Dr. Patrick Beck (Oberarzt), Dr. Assem Aweimer (Leiter Vorhofflimmerzentrum, Oberarzt), Dr. Leif Bösche (Oberarzt) und Prof. Dr. Moritz Seiffert (Chefarzt Kardiologie). Bildnachweis: Bergmannsheil