Therapie: Rückenmarkverletzte im Bergmannsheil

Therapiebereich Rückenmarkverletzte

Patientinnen und Patienten mit einer kompletten oder inkompletten Rückenmarkverletzung werden im Querschnittgelähmten-Zentrum durch ein interprofessionelles Team betreut. 

Für die Versorgung werden individuelle Behandlungsziele festgelegt und ein gemeinsamer Behandlungsplan erstellt. Die Erarbeitung erfolgt zusammen mit den Patientinnen und Patienten und dem interdisziplinären Team bestehend aus Ergo- und Physiotherapie, Sporttherapie, Logopädie sowie Pflege, Sozialdienst und psychologischem und ärztlichem Dienst.

Das Erlangen der größtmöglichen Funktionalität und Selbstständigkeit steht im Vordergrund der therapeutischen Behandlung. Hierfür werden unter anderem alltägliche Handlungskompetenzen, das Erlernen von Alternativbewegungen und Kompensationen sowie die Steigerung der Ausdauer- und Belastungsfähigkeit ressourcenorientiert erarbeitet. 

Neben schmerzlindernden und stoffwechselfördernden Maßnahmen, der Verbesserung der funktionellen Beweglichkeit und Steigerung der Muskelkraft stellen ADL-Training, Hilfsmittelanpassungen /-erprobungen sowie beratende Tätigkeiten Schwerpunkte in der Therapie von Rückenmarkverletzten dar.

Im Alltagstraining werden sowohl Tätigkeiten wie Körperpflege, an- und auskleiden, das Zubereiten und Einnehmen von Mahlzeiten geschult als auch ein sicherer Umgang mit dem individuell angepassten Rollstuhl erlernt. Das Rollstuhltraining wird nicht nur innerhalb der Räumlichkeiten der Abteilung, sondern auch auf der Terrainfläche auf dem Klinikgelände, in nahegelegenen Parkanlagen und in der städtischen Umgebung durchgeführt. Zur Steigerung der Mobilität wird außerdem die Nutzung von Treppen, Rolltreppen und öffentlichen Verkehrsmitteln trainiert. 

Für die Vorbereitung auf das Leben nach dem Klinikaufenthalt werden Wohnungs-, Umfeld- und Angehörigenberatungen angeboten. Eine ausführliche Aufklärung zu Autoumbauten, Führerscheinerwerb oder Fahrnachschulung und das Anlernen von Hilfspersonen ist im Rahmen der Behandlung möglich. 

Zusätzlich zum genannten Therapiespektrum haben Patientinnen und Patienten die Möglichkeit verschiedene Sport- und Freizeitangebote auszuprobieren. Schwimmen, segeln, klettern, Yoga, Badminton, Basketball und Tischtennis sind nur einige Beispiele der vielfältigen Auswahl. 

Zur Steigerung des Empowerments der Rückenmarkverletzten wird eine interdisziplinäre Seminarreihe angeboten. In mehreren Vorträgen und Workshops zu Themen wie medizinische Grundlagen, Blasen-Darmmanagement, Akutbehandlung und Prävention, Sexualität und Kinderwunsch und Sport bzw. Lifestyle wird der Austausch zwischen Patientinnen und Patienten, Angehörigen und dem Behandlungsteam gefördert.
 

Ihre Ansprechpartnerin

  1. Maike Winkelhardt

    Leitung Therapiebereich Rückenmarkverletzte

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