Adenovirusbasierter Impfstoff
Ein adenovirusbasierter Impfstoff erwies sich in einer chinesischen Phase-I-Studie als sicher und Antikörper gegen SARS-CoV-2 hervorrufend.
Im Lancet wurden die ersten Ergebnisse einer sogenannten dosiseskalierenden Phase-I-(Sicherheits-)Studie zu einem Adenovirus-Vektor-vermittelten Impfstoff gegen SARS-CoV-2 publiziert. Obwohl diese als wissenschaftlicher Meilenstein gewürdigt werden müssen, bleiben sie bis zu einer tatsächlichen Zulassung des Impfstoffs abstrakt. Die chinesischen Wissenschaftler brachten die genetische Information des SARS-CoV-2, die für das an dieser Stelle schon mehrfach erwähnte Spike-Oberflächeneiweiß (den Schlüssel zum Eindringen in menschliche Zellen) codiert, sozusagen in die „Gen-Fähre“ eines Adenovirus ein und verabreichten diesen im März 2020 in niedriger, mittlerer und hoher Konzentration je 36 gesunden Probandinnen und Probanden mit einem mittleren Alter von 36 (SD 11) Jahren und gleicher Geschlechtsverteilung. Bei vier von fünf Probanden traten Impfreaktionen wie lokale Schmerzen oder Fieber auf – bedrohliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen waren innerhalb von 28 Tagen nach der Impfung jedoch nicht festzustellen.
Alle Probanden entwickelten dosisabhängig sowohl Antikörper, Virus-neutralisierende Antikörper als auch eine zelluläre, möglicherweise nachhaltige T-Zell-vermittelte Immunantwort.
Fazit
Die Ergebnisse dieser frühen Impfstofferprobung zeigen, dass gegen das S-Protein des SARS-CoV-2 Antikörper gebildet werden können und sich die möglichen unerwünschten Wirkungen einer adenovirusvermittelten Vaccine in üblichen Grenzen halten. Für die Weiterentwicklung des spezifischen, aber auch aller weiterer Impfstoffe sind diese Informationen wertvoll.
Stand: 05.06.2020